Oh jeh oh jeh,
nochmal: die Schutzgebühr deckt in so gut wie allen Fällen nicht annähernd die entstandenen Kosten! Sie ist, wie der Name schon sagt eine SCHUTZgebühr, die erhoben wird, um sicherzustellen, dass der neue Halter es mit dem Willen für das Tier zu sorgen auch ernst meint. Jemand der irgendein billiges Tier will, holt es sich eben für weniger Geld woanders. Es geht dabei nicht darum Geld zu verdienen, (natürlich ist es trotzdem immer auch nötig wieder etwas Geld zurück zu bekommen, da die Tiere wesentlich mehr kosten als die Gebühr) sondern darum die Tiere schon im Vorfeld vor Missbrauch und schlechter Haltung, bzw. Verfütterung zu schützen! Daher gibt es zu der Schutzgebühr auch einen passenden Schutzvertrag!
Verhaltensgestörte Tiere gibt es in Zoohandlungen en masse, was im Tierheim aber eher die Ausnahme ist. Natürlich werden auch Tiere abgegeben, weil die Halter mit ihnen überfordert sind, dass das am Verhalten der Tiere liegt ist aber eher die Ausnahme. Ich selbst arbeite im Tierheim und habe jeden Tag Kontakt zu den ganzen Hunden und Katzen. Ich kann dir versichern, dass aggressives oder anderes "schlimmes" Verhalten bei all den Tieren sehr selten der Fall ist. Jedoch erlebe ich auch täglich wie Menschen einfach nicht mit Tieren umgehen können, beispielsweise total einschüchternd, hektisch oder lauthals auf Angsthunde zu gehen und sich dann wundern, warum sie nicht kommen oder bei forschen, dominanten Hunden sofort eingeschüchtert sind und sich eben genau so benehmen, wie man es nicht tun sollte. Den Fall, dass ich bei einem Hund oder einer Katze gesagt habe "Ok, da geh ich jetzt erstmal auf Abstand" gab es bisher nur sehr, sehr selten.
Natürlich kann man domestizierte Tiere nicht einfach wieder auf sich allein gestellt in der Natur leben lassen, schließlich haben wir sie domestiziert. Farbratten und viele andere Tiere, die wir als Haustier halten, sind einfach schlichtweg nicht lebensfähig in der Natur, darüber brauchen wir uns nicht unterhalten.
Auf das Thema Futtertiere möchte ich hier nicht weiter eingehen. Dieses Thema ist hier unterwünscht, grade weil man nicht ständig darüber diskutieren will und weil die Vermittlung von Futtertieren hier auch nicht geduldet wird. Natürlich reagieren da viele über die sich täglich viele Stunden den Hintern aufreißen um ein paar wenige Ratten zu retten während andere sie vermehren ohne Ende um sie gleich wieder umzubringen. Ich finde es nur anmaßend mit Leben derart zu spielen und es zu begründen mit "aber die Schlange will auch fressen.." Ja, das will sie, draußen im Dschungel oder wo sie eben hin gehört, will sie sich ihre Beute fangen.
Die Frage warum grade dieses Forum, hätte sich vielleicht nicht gestellt, wenn du die Regeln doch gelesen hättest, denn es handelt sich hier um ein tierschutzorientiertes Forum und es gibt einige andere Rattenforen, wo der Tierschutz nicht so im Vordergrund steht wie hier.
Aggressiv sind hier die meisten User überhaupt nicht. Allerdings fühlt man sich da eben einfach angegriffen, wenn man ließt "Ich verstehe nicht, warum ihr euch so eine Mühe gebt, wenn man die Ratten auch einfach verfüttern kann.." Viele hier opfern wirklich einen Großteil ihrer Freizeit um gegen diese Einstellung anzukämpfen und Ratten in Not eben zu retten, ihnen ein Zuhause zu geben oder einen geeigneten Platz zu finden. Man hat Tierarztkosten ohne Ende und pflegt jedes Gebrechen so gut und aufwendig es eben geht. Wir alle investieren sehr viel Zeit und Herzblut, da sind solche Meinungen eben einfach genau das übliche Feindbild. Das heißt aber nicht, dass man nicht einfach diskutieren kann ohne ausfallend zu werden, allerdings müssen wir Moderatoren schon auch darauf achten, dass die Forenregeln eingehalten werden.
Zitat
Was ist denn schlimm an Domestizierten Tieren, bzw. was ist denn schlimm für diese? (...)
Oder meinst Du damit das es generell nicht richtig ist, dass der Mensch sich Tiere hält? Wenn dem so ist, dann würde ich gerne wissen warum?
Auf jeden Fall sehe ich das ganze auch so, die Tiere sind nun domestiziert und sicher hat dafür am Anfang dieser Domestizierung das eine oder andere Tier gelitten, weil es sich nach seiner genommenen Freiheit sehnte. Aber auch grade deswegen denke ich, wäre es umso verwerflicher, die nun eingewöhnten Generationen aussterben zu lassen, denn dann hätten die Tierchen der ersten Stunde ganz umsonst gelitten.
Ich finde, dass das größte "Gut", das man "besitzen" kann, die Freiheit und ein freier Wille ist. Dieses Recht haben wir den Tieren geraubt, als wir anfingen sie im großen Stil zu domestizieren. Kein domestiziertes Tier lebt artgerecht, denn keins hat wirkliche Freiheit. Wir können unseren Ratten keinen natürlichen Lebensraum mehr bieten, weil ein solcher durch ihre Domestizierung einfach nicht existiert. In Käfigen sind sie eingesperrt und so wie jedes Haustier müssen sie sich nach ihren Menschen richten. Wir sagen wann es Essen gibt, wann sie Auslauf bekommen und wir zwingen ihnen immer wieder Dinge auf (ob das jetzt nötige Behandlungen von Krankheiten oder das einfache Bedürfnis sie zu kuscheln sind). Diese Freiheitsberaubung fängt vielleicht bei Bauernhofkatzen, die kommen und gehen können wie sie wollen an und es gipfelt bei den Nutz- und Forschungstieren, die überhaupt keine Freiheit mehr haben. Unter welchen Umständen diese gehalten werden, brauche ich wohl nicht weiter ausführen und leider gibt es wohl bei EINEM durchschnittlichen "Fleischproduzenten" mehr Individuen als es Hofkatzen in ganz Deutschland gibt. Deswegen finde ich die Domestizierung von Tieren nicht ok. Es widerspricht einfach meiner Moral und ich setze Tiere gerne mit Kindern gleich, da sie meiner Meinung nach einen ähnlichen Stellwert haben und verdienen. Kinder kannst du auch nicht ihr Leben lang in einen Raum sperren, zwar mit allem versorgen was sie zum (Über-) Leben brauchen, aber niemals raus lassen. Domestizierte Tiere haben einfach ihre Freiheit eingebüßt und jedes denkende Wesen sehnt sich nach Freiheit. Entlaufene Katzen und Hunde kommen zurück, weil sie ihre Menschen eben zum überleben brauchen. In vielen Fällen lieben sie ihre Menschen ja auch, das will ich auch gar nicht absprechen, aber Freiheit können wir unseren Tieren eben nicht bieten.