Beiträge von kalessin

    Zitat

    hm, das ist komisch, bei mir werden sie angezeigt...

    Aber mein Freund konnte sie auch nicht sehen. Bin ich verrückt?

    23 scheint gerade wirklich down zu sein. Zumindest kriege ich das hier, wenn ich einen Bild-Link anklicke:


    Zitat

    We are upgrading our database servers at the moment. This is expected to take a few hours to complete.

    We apologize for the inconvenience. Please check back in short while.


    - Team 23

    Hi,

    große Sippen kann man übrigens in Olderdissen (Bielefeld) oder im Hagenbeck-Zoo (Hamburg) bewundern; beide Parks halten aber Rattus Rattus, nicht Norvegicus. Die Gruppengröße im Hagenbeck würde ich auf 30-40 oder noch mehr Tiere schätzen, die in einer nachempfundenen Scheune gehalten werden. In Olderdissen sind es aber sicherlich auch an die 20 Tiere. Es wird auch dort jeweils gemischt gehalten soweit ich weiß, daher ist ebenso davon auszugehen, dass die Tiere großteils untereinander verwandt sind.

    Hi,

    die Frage gab es in der Vergangenheit immer wieder mal. Wenn ich mich richtig erinnere, berichteten Halter von sehr großen Rudeln davon, dass sich kleinere Gruppen bilden, die dann räumlich und hierarchisch relativ deutlich getrennt bleiben. Das ergibt insofern Sinn, dass ein zu großes Rudel wohl tatsächlich rein praktisch nicht funktioniert, weil die Hierarchie irgendwann auseinanderfällt. Davon abgesehen ist es natürlich auch für den/die Halter/-in schlicht unpraktikabel, weil der erforderliche Platz und vor allem: der Aufwand bei mehreren Dutzend Tieren wirklich nicht mehr zu managen ist. Deshalb zieht der CageCalc bei 25 die Notbremse. Das Tool ist ja auch nicht für Zoos gedacht...

    Bei Ratten scheint eine große Population jedenfalls wohl am ehesten dazu zu führen, dass sich quasi mehrere Unterrudel bilden, die dann eher neben- als wirklich "mit"-einander leben. Vermutlich mit gewissem Austausch der Populationen, und weil man sich "kennt", bekämpft man sich auch nicht. Von prinzipiellen Instabilitäten bei großen Gruppen habe ich zumindest nichts gehört bisher.

    Anders ausgedrückt: es "funktioniert" wohl, aber vielleicht nicht so wie man erst einmal vermuten würde. Tatsächlich ist ja eine der faszinierenden Eigenschaften von Ratten, dass sie unter den widrigsten Umständen noch stabile soziale Strukturen bilden (reine Männchenrudel sind bei anderen Tieren ja beispielsweise normalerweise nicht stabil, Ratten kriegen das aber meistens hin). In freier Wildbahn dürfte aber das normale Verhalten sein, dass wenn ein Rudel zu groß wird, es sich teilt und ein Teil der Population abwandert, alleine aus Gründen der Nahrungssuche.

    Hallo,

    Krallenschneiden kann man lernen; bei alten Tieren ist es sowieso oft notwendig. Aber "scharfe" Krallen sind normal: sie nutzen sich zwar ab (und werden vom Tier sogar manchmal selbst gekürzt), aber deshalb sind die Krallen noch lange nicht stumpf, im Gegenteil. ;)

    Solange die Ratte normal auftritt und läuft, ist eigentlich alles okay. Wenn du die Krallen versuchst künstlich stumpf zu machen, nimmst du dem Tier nur einen Teil seiner natürlichen Bewegungsmöglichkeiten. Mal abgesehen davon, dass wie von Mille erwähnt die wenigsten Ratten gerne festgehalten werden, die Prozedur also recht stressig für die Tiere ist.

    Ich würde es mit "untergeordnet" oder "unterwürfig" übersetzen. Da steckt lateinisch "sub" drin ("unter"), und "ordinare" (sortieren oder ordnen). Ist dasselbe Wort wie englisch "order" (Reihenfolge, Befehl), und halt das deutsche "(An-)Ordnung". Im Englischen ist ein "subordinate" auch das Wort für einen Untergebenen, z.B. beim Militär.

    Hi,


    zu bedenken ist auch, dass Paarhaltung generell nicht optimal ist, weil die Tiere ein ziemlich komplexes Sozialverhalten haben, das sie rein zu zweit nicht ausleben können. Etwas platt ausgedrückt: es kann sein, dass sie sich gegenseitig auf die Nerven gehen. Persönlich würde ich eine minimale Rudelgröße von 3-4 Tieren anpeilen, was im vorliegenden Fall definitiv kein Platzproblem darstellt. "Zu große" Käfige sind bei Ratten meines Wissens übrigens kein Problem, im Gegenteil können sie sich bei viel Platz auch mal aus dem Weg gehen, wenn sie wollen.

    Hi,


    ich würde auch sagen, es gibt einen Unterschied zwischen "können" und "werden". Der Nagetrieb von Ratten ist zwar ausgeprägt, aber es gibt "dankbarere" Ziele dafür als ausgerechnet Draht. Sprich, im Normalfall würde ich mir keine zu großen Sorgen machen. Regelmäßig alles kontrollieren schadet natürlich nicht.


    Der einzige Fall, wo Nager sich bei mir wirklich an Metall vergangen haben, waren Degus (aber: wenn der Nagetrieb bei Ratten "ausgeprägt ist", muss man bei Degus ein neues Wort erfinden). Ich kenne Schilderungen von recht krassen Erlebnissen mit wilden bzw. halbwilden Ratten: hier muss man aber auch einrechnen, dass der Freiheitsdrang dieser Tiere und somit ihr Stress in Gefangenschaft größer ist als bei "normalen" Farbis.

    Hallo,

    ich habe es die letzten 4-5 Monate zusammen mit SSSR gefüttert. Es wurde tendenziell etwas weniger gerne genommen als SSSR, aber der Unterschied war recht klein. Jedenfalls gar kein Vergleich zu Versele Rat Complete (das wirklich in absoluten Hungerstreik ausartete). Deutliche Geruchsunterschiede sind mir nicht aufgefallen. Die Ratten und das Rattenpipi rochen bei meinen Mädchen eh noch nie sehr streng. Am ehesten müffelten frisch gelegte Böhnchen, aber das war immer eher tagesabhängig.

    Hi,

    die Zeichnungen sind schon mal Richtung Hooded, würde ich sagen. Keine Huskies dabei. Das eine Baby ist klar schwarz, die anderen haben spannende Verläufe von dunkel nach Hell im Fell. Ich würde sagen, alle ziemlich aus der Agouti-Ecke, aber keine Ahnung wie da die einzelnen Schattierungen dann heißen.

    Hallo,

    ich möchte auf einen Aspekt noch hinweisen: ein gewisses Maß an "Zutrauen" zum Menschen kann sehr hilfreich bei medizinischen Behandlungen sein; das betrifft sowohl den Stress bei TA-Besuchen als auch die Medikamentengabe. Deshalb lege ich tatsächlich durchaus Wert darauf, dass ich meine Tiere zumindest ohne große Gegenwehr und Panik ihrerseits in die Hand nehmen kann, soweit es möglich ist. Das kann man mit den meisten Tieren recht gut üben (aber bei Wilden und Halbwilden ist es leider oft schlicht aussichtslos). An dieser Stelle bin ich der Meinung, dass ich mich als Halter zwar nicht ständig aufdrängen muss, aber ich dem Tier tatsächlich einen Gefallen tue, wenn ich ihm seine Angst vor mir nehme.

    Davon abgesehen: ich habe hier gerade eindrucksvoll vorgeführt bekommen, wie stark eine eigentlich zahme Rattendame sich zurückzog, als sie einsam war, auch wenn das nur ein paar Tage waren. Die Tiere sind hochsozial, und Menschen sind eben wirklich keine Sozialpartner für sie. Wir sind bestenfalls Spielzeug, Klettergerüst, Futterquelle (und schlechtestenfalls nur gruselig).

    Hoi,

    ich finde, in dem Artikel wird eine sehr... interessante Definition von Intelligenz benutzt. Die jedem Halter recht gut bekannte Neophobie der Ratten sehe ich als durchaus "intelligent", denn sie ist eine wirksame Überlebensstrategie. Auch dass die Tiere bei neuen Futterquellen quasi abwarten, bis sich wer vorwagt und dann beobachten, ob das Essen dem Kollegen bekommt, ist ein Beleg dafür. Die Überschrift des Artikels ist außerdem irreführend, denn Ratten sind recht intelligent. Sie sind vielleicht nicht ungewöhnlich viel intelligenter als andere Kleintiere, aber wenn ich z.B. Ratten mit Meerschweinchen vergleiche, gibt es definitiv Unterschiede (und nicht unbedingt zugunsten der Meeris).

    Davon abgesehen ein angenehm unvoreingenommener Artikel, der den Kulturfolger-Aspekt der Rattenpopulationen in den Städten recht gut beschreibt: Ratten vermehren sich, wenn wir ihnen günstige Bedingungen geben, der Mensch ist also die eigentliche Ursache. Eigentlich sollte man den Artikel überschreiben "Das Märchen von der ekligen Ratte", wäre passender.

    Hallo,


    es gibt tatsächlich große regionale Unterschiede. Insbesondere was in UK und US von dortigen Verbänden empfohlen wird, würde hier nur für den Eintrag ins Gruselkabinett reichen. Trotzdem gibt es die "ideale" Heimtierhaltung eigentlich sowieso nicht. (Ideal wäre allenfalls, wenn wir gar keine Tiere gefangen halten würden, aber die Tierrechtsdebatte sollten wir hier wohl besser nicht aufmachen.)


    Die Maße, die als Mindestmaße empfohlen werden, sind aus Erfahrungswerten und Beobachtungen "gewachsen". Und ich bleibe dabei: zu große "Mindest"-Maße können abschreckend wirken, sind damit nicht zweckdienlich: man muss die Balance wahren zwischen Wunsch und Realismus, und vor dem Hintergrund sind Deutschland und die Schweiz beinahe ein Rattenparadies, gerade auch beim Blick auf andere Länder.


    Wenn man einmal wirklich sehen will, wie zum Beispiel Meerschweinchen "richtig" zu halten sind, sollte Tin von diebrain.de mal um Bilder ihres Wohnzimmers bitten. Diese Tiere brauchen vergleichsweise riesige, flache Gehege, um ihr natürliches Verhalten auszuleben, weshalb von Fachleuten häufig genug zu hören ist, dass gerade das beliebte Heimtier Meerschweinchen in die meisten Menschenhände eigentlich gar nicht gehört. Die Realität sieht bekanntermaßen anders aus, hier muss man wohl wirklich schon froh sein, wenn die Leute endlich von den ganz extremen Kleinknästen wegkommen.


    Was ich noch anmerken möchte: es ist sehr wohl eine Überlegung, ob eine leichte Unterschreitung der Mindestmaße bei dafür anderweitig "guter" Haltung nicht für die Tiere besser ist als eine grundsätzlich durch und durch lausige Haltung beispielsweise im TH, auch wenn dort vielleicht die Voliere sogar recht "groß" ist. Und dabei wird nicht eine schlechte Haltung durch die andere "gerechtfertigt", es ist schlicht eine Abwägung, was für das Tier im Rahmen der existierenden Möglichkeiten das Beste ist: was nützt dem Tier aller Platz der Welt, wenn der Preis dafür ständiger Durchzug, schlechte Hygiene, mangelhaftes Futter und allenfalls sporadische tierärztliche Versorgung sind?


    Zu vernünftiger Haltung gehören viele Dinge, und ich finde diese fast schon sklavische Reduktion auf Zentimeter-Werte befremdlich. (Hätte ich das kommen gesehen, hätte ich vielleicht den CC nie geschrieben. Nein, das stimmt natürlich nicht; er ist ja vor allem entstanden, weil es bereits Rechner gab, die aber teilweise wirklich hanebüchene Ergebnisse produzierten, und hier ein Gegengewicht her musste. Diesen Zweck erfüllt er immer noch, und das auch weitgehend gut.)


    Noch ein letztes Wort zu den hier mehrfach aufgekommenen Äußerungen von Unverständnis über unterschiedliche Maßempfehlungen bei unterschiedlichen Tierarten. Ich hatte selbst Degus. Diese sind tatsächlich noch deutlich aktiver als manches Rattenweibchen, und werden mitunter weniger zahm als manche HaWi-Ratte. Will sagen, man hat es mit sehr agilen, hochintelligenten Tieren zu tun, die tief graben und hoch klettern können, dabei nicht immer sehr zahm werden und zudem einen unglaublichen Nagetrieb besitzen. Freilauf ist in solchen Fällen schlicht unmöglich, sowohl mit Blick auf Stress für die Tiere als auch mit Blick auf Schäden in der Wohnung. Manchmal geht es, es gibt solche zahmen Exemplare auch bei Degus, aber sie sind meines Wissens weiterhin eher die Ausnahme.


    Farbmäuse werden ebenfalls oft nicht recht zahm, weshalb die dortigen Gehege-Empfehlungen immer mit einrechnen müssen, dass man bei Mäusen eher ohne Freilauf kalkulieren sollte, weshalb es dann doch vielleicht gar nicht so verwunderlich ist, dass diese deutlich kleineren Tiere als Ratten trotzdem einen verhältnismäßig großen Platzbedarf haben. Mastomys sind ebenfalls zwar ein Stück kleiner als Ratten, werden aber ebenfalls oft nicht recht zahm, weshalb der CageCalc hier nach Rücksprache mit Christine vom Mäuse-Asyl tatsächlich größere Platzempfehlungen ausspricht als für Farbratten.


    Auch für nichtzahme wilde oder halbwilde Ratten, mit denen kein Freilauf möglich ist, gelten meiner Ansicht nach ganz andere Platz-Erwägungen als für zahme Kuschelfarbis. Das lässt sich aber nicht in ein Stück Computer-Software gießen, das noch dazu ausdrücklich als Beratungshilfe gedacht ist, um bei Anfängern die gröbsten Fehler zu verhindern...

    Hallo,


    CageCalc ist jedenfalls mit einer ganz klaren Prämisse entstanden: insbesondere Anfängern eine Vorstellung zu geben, was sinnvolle Minimalmaße sind. Die von CageCalc ausgespuckten Größen sind in langen Mail-Austauschen mit vielen verschiedenen Leuten entstanden und drücken den Spagat aus zwischen dem Wunsch, den Tieren möglichst viel Platz zu geben, und der Realität, dass man mit zu hohen Anforderungen die Leute abschreckt.


    Ich habe auch schon die Forderungen gehört, dass der Freilauf mind. 6-8 Quadratmeter(!) groß zu sein habe... so groß ist z.B. mein ganzes Badezimmer hier nicht. Auch der empfohlene tägliche Auslauf ist etwas, das garantiert nicht in jedem Haushalt so stattfindet, und als Tierquäler bezeichnen würde ich die Halter deshalb noch lange nicht. Es gibt einen großen Bereich "grau", nicht schwarz und weiß. Und der CageCalc will quasi nur eine "Mindest-Helligkeit" vorgeben, die man anpeilen sollte, um bei dem Bild zu bleiben.


    Ich habe auch schon für das TH hier Vorkontrollen und Beratungsgespräche durchgeführt, und man muss bei Vermittlungen immer mit Augenmaß vorgehen. Ich habe auch schon bei (knapp) unterschrittenen 80x50 gesagt "mit Bauchschmerzen, aber geht". Mit Maixmalforderungen erreicht man halt nix, und dann sitzen z.B. TH-Tiere vielleicht ewig, oder Menschen, die sich informieren wollen, sagen "ihr spinnt" und gehen sich den Hamsterknast und Ratten vom Vermehrer kaufen. Es muss halt immer "im Rahmen" bleiben, und genau vor diesem Hintergrund ist der CC zu sehen.


    (PS: die Überschrift verstehe ich daher absolut nicht und finde sie fast etwas beleidigend.)

    Hallo,

    man findet vereinzelte Quellen, die nahelegen, dass Ratten Caecotrophie praktizieren und ggf. gelegentlich auch "normale" Koprophagie. Ersteres sieht man normalerweise eigentlich gar nicht, da zumindest bei Meerschweinchen und Kaninchen die entsprechenden kleinen Kotbälle (sehen anders aus als der normale Kot) sofort wieder aufgenommen werden.

    Bei Ratten habe ich episodische Berichte von Haltern im Kopf, die meinten, dass sie ihre Tiere mal im falschen Moment hochgehoben und dann ebensolche kleinen "Caecotrophe" auf der Hand hatten. Die Wikipedia erwähnt im Nebensatz ebenfalls Ratten, und irgendwo habe ich das auf einer englischsprachigen Seite auch mal gelesen. Also fällt es bei mir derzeit in die Abteilung "plausibel"; und wenn man Caecotrophie bei Ratten akzeptiert, stellt sich die ganze Sache mit dem B12-Bedarf gleich viel entspannter dar.

    "Richtige" Koprophagie habe ich bei meinen Tieren noch nicht beobachtet und bisher war ich auch davon ausgegangen, dass das bei Ratten eher ein Zeichen für eine Erkrankung oder Mangelernährung ist. Aber Kaninchen und eine Reihe von Nagern sollen das wohl auch zumindest gelegentlich praktizieren, also quasi Aufnahme von normalem Kot und von Caecotrophen je nach Bedarf; warum also nicht auch Ratten.

    Hallo,

    der Text erwähnt aber auch die immer wieder gern zitierten "Ekel erregenden" Tiere. Das läuft dann wie erwähnt auf die Befindlichkeiten der Nachbarn hinaus, genauso wie ein als gefährlich empfundener Hund. Der Vermieter kann in solchen Fällen, um den Hausfrieden zu schützen, die Haltung von "problematischen" Tieren untersagen. Was im Einzelfall problematisch, sprich gefährlich oder ekelig ist, ist im Streitfall wieder einmal, ihr habt's erraten: Sache des Gerichts. Und da entscheidet halt jedes Gericht anders; platt ausgedrückt: ist für den Richter eine Ratte eher ein langschwänziges Meerschweinchen, ist alles gut. Ist für den Richter eine Ratte eher eine Giftspinne mit Fell, ist das weniger gut.

    Es gibt ein Urteil des BVerfG, das ich aber gerade nicht wiederfinde (oder war es das BVerwG? irgendwas "hohes" meine ich jedenfalls). Darin hieß es (wenn ich mich richtig erinnere) immerhin ziemlich ausdrücklich, dass nicht jede irrationale Hysterie der Nachbarn dazu herangezogen werden kann, eine Tierhaltung zu verbieten. Aber auch dort wurde auf den Einzelfall abgestellt, der vom jeweiligen Gericht genau zu prüfen sei.

    Hallo,

    nur um ein weit verbreitetes Missverständnis auszuräumen: noch so viele Urteile ändern (in Deutschland) die Rechtslage grundsätzlich nicht, mit Ausnahme der höchsten Instanzen. Und selbst da geht es in den seltensten Fällen um Grundsatzurteile.

    Konkret für Ratten heißt das, dass es schon vom konkreten Richter abhängt, ob er oder sie Ratten als reguläre Kleintiere ansieht oder doch eher als "Exoten", für die gerade auch mit Blick auf Befindlichkeiten von Nachbarn oft andere Maßstäbe angelegt werden. Sprich, du kannst nicht so allgemein sagen, dass "Ratten mittlerweile zu den Kleintieren" zählen, solange es da kein Gesetz mit einer verbindlichen Auflistung gibt. Jedes Gericht ist unabhängig, und gerade in puncto Tierhaltung entscheidet wirklich beinahe jedes deutsche Gericht anders. Es geht da natürlich auch immer um die konkrete Situation: die einzige "allgemeine" Regel, die es daher gibt, ist die, dass es (fast) keine allgemeinen Regeln dazu gibt. Die einzelnen rechtlichen Aspekte sind in der Tat schon oft durchgekaut worden, da hat Steffi ja schon ein paar Links zu angegeben.