Beiträge von kalessin

    Hi,

    Zitat

    Mikroben & pflanzliche Ernährung: Genau, an Gemüse z.B. könnte also Vitamin B12 enthalten sein, aber uns Veganern wird dann gesagt, dass dies bei hochgereinigtem, industriell gefertigtem Gemüse wiederum nicht der Fall ist, bzw., dass wir uns darauf nicht verlassen können, weil da die "Verunreinigungen" mit dem B12 soetwas ähnliches wie "weggesandstrahlt" werden.

    B12 auf Gemüse ist in Spuren ggf. durch Gülle o.ä. gelangt, aber spätestens beim Waschen ist das weg. Das ist auch die von mir angesprochene "Fehlkonstruktion" des Menschen. B12 wird vornehmlich von Mikroorganismen im Darm erzeugt. Beim Menschen auch, allerdings ist der Ort, wo wir B12 aufnehmen können, und der Ort wo potentiell B12 entsteht, im Darm genau "verkehrt herum" angeordnet. Und ich mag irgendwie nicht glauben, dass Ratten ausgerechnet genau dasselbe "Problem" haben wie wir. ;) Nur deshalb sind wir eigentlich gezwungen, B12 überhaupt über Lebensmittel aufzunehmen, und bei rein pflanzlicher Ernährung entsteht hier die bekannte potentielle Lücke, weil Gemüse im Schnitt oft zu wenig B12 enthält (tierische Produkte enthalten meist ein Vielfaches).

    (Aufgrund der von Serena-t erwähnten "Speicher" im Körper merkt man den Mangel tückischerweise erst nach 5-10 Jahren. Eine Reihe veganer Lebensmittel ist deshalb heutzutage angereichert u.a. mit B12, um solchen Mangelerscheinungen vorzubeugen; man sollte das Thema aber definitiv im Auge behalten, wenn man sich rein vegan ernährt.)

    Hallo,

    den Hersteller von SSSR habe ich bezüglich B12 auch mal angeschrieben, ist eine Weile her... es kam die Antwort "wir leiten das mal an die Fachabteilung weiter" und danach nichts mehr. Ich würde derzeit davon ausgehen, dass SSSR nicht "fortified" ist, weshalb ich zusätzlich zu SSSR grundsätzlich von Zeit zu Zeit etwas Eiweiß gebe. (Derzeit ist das SSSR aber eh alle und sie kriegen Müsli, welches laut Packung tierisches Protein beinhaltet.)

    Bezüglich der Bedarfsmengen bei Ratten gibt es meiner Meinung nach recht unterschiedliche Auffassungen. Einige Futtermittel-Hersteller sind anscheinend der Meinung, Ratten benötigten überhaupt kein zusätzliches B12 selbst bei rein pflanzlicher Ernährung. Dann gibt es das zitierte Handbuch zur Laborhaltung von Ratten und mindestens eine Laborstudie, bei der B12-Entzug an Ratten untersucht wurde. Dabei ist herausgekommen, dass B12-Mangel ein Krankheitsbild ist, dass Ratten zeigen können, aber: die Frage des Bedarfs hat diese Studie gar nicht untersucht!

    Bei der besagten Untersuchung wurde den Ratten sogar ein Mittel gegeben, dass ihre B12-Aufnahme zusätzlich senken sollte, um mit Sicherheit einen B12-Mangel hervorzurufen. Ob dieser Mangel bei normaler Ernährung überhaupt auftreten kann, selbst wenn das Futter gar kein B12 enthält, ist damit meiner Meinung nach nicht beantwortet. Das genannte Laborbuch gibt eine Menge B12 an, bei der mit absoluter Sicherheit kein B12-Mangel auftritt, also wird auch hier eigentlich weniger für Tierhalter beantwortet, wieviel/ob B12 nötig ist, sondern für den Wissenschaftler bei Tierversuchen eine Menge angegeben, um die "Unbekannte" namens B12-Versorgung möglichst sicher ausschließen zu können.

    Der langen Rede kurzer Sinn: meiner Meinung nach ist über den tatsächlichen B12-Bedarf der Ratte eigentlich nichts bekannt.

    Was allerdings bekannt ist: Ratten sind Omnivoren, ähnlich wie Menschen, und die Futterzusammenstellung einer freilebenden Ratte besteht (laut Untersuchungen von Mageninhalten von Wildfängen, soweit ich mich richtig erinnere) zu bis zu 70-80 Prozent aus Getreide und sonstigem pflanzlichen Protein, hinzu kommen Insekten und was das Tier sonst so finden kann: Ratten sind nicht wählerisch. Dementsprechend muss der B12-Bedarf sich meiner Meinung nach an etwas orientieren, das zusammen kommt, wenn die Ratte 70-80 Prozent pflanzliches Eiweiß frisst und maximal 20-30 Prozent tierisches Protein, also z.B. Insekten. Der Wert, der dabei herauskommt, dürfte viel niedriger sein als 50ug pro Kilo Futter (oder pro Kilo Tier, was noch absurder wäre). 50 Mikrogramm B12 entsprechen nämlich ca. 2-3 Kilogramm Fleisch...

    Hinzu kommt, dass der Mensch einen speziellen "Konstruktionsfehler" in puncto B12 aufweist, den andere Tiere abgesehen von reinen Carnivoren eigentlich nicht zeigen. Dass Wanderratten ausgerechnet dasselbe Problem haben sollen, das sie dazu zwingt, tierisches Protein aufzunehmen, halte ich ehrlich gesagt für unwahrscheinlich, gerade wenn man die enorme Anpassungsfähigkeit und Verbreitung von R. norvegicus (und R. rattus) betrachtet: die Tiere können sich anscheinend mehr oder weniger von allem ernähren. Für mich heißt das: ich gebe sicherheitshalber gelegentlich etwas tierisches Eiweiß (z.B. Hühnereier), aber mache mir ansonsten keine echten Sorgen.

    Hallo,

    Alizin ist nach über 2 Wochen eigentlich nicht mehr angezeigt. Ratten werden (auch wenn ich selbst auch noch keine schwangere Dame hier hatte) wohl wirklich erst gegen Ende der Trächtigkeit so recht birnenförmig, man sieht es also nicht unbedingt vorher. Der Tierarzt sollte eine Trächtigkeit aber zweifelsfrei feststellen können, denn wenn das Tier hochträchtig ist, kann eine geschulte Hand die Kleinen im Bauch ertasten. Falls eine oder beide wirklich trächtig sind, ist Trennen ist nach meinen Kenntnissen nicht unbedingt erforderlich, allerdings sollten Möglichkeiten zum "Nestbau" gegegeben werden, also ruhige, sichere Ecken im Käfig, viel sauberes Baumaterial und vor allem: Stress vermeiden. Drotning hat ja schon einige Threads zum Thema verlinkt.

    Hallo,

    ansonsten gibt es noch z.B. Nutri-Cal, das scheint auch okay zu sein. Ich habe es mal in einer Tierarztpraxis als tierisches "Beruhigungsmittel" in die Hand gedrückt bekommen. Aber die Gimpet-Pasten sind die häufigsten; da gibt es Malz, Vitamin und Käse als Sorten, wobei Malz und Multivitamin wohl die "üblichen" sind. Käse mögen meine auch sehr gerne, stinkt nur wirklich grässlich nach alten Füßen. ;)

    Grundsätzlich würde ich bei allen Pasten aber vor allem bei der Menge aufpassen: die bestehen zu einem großen Teil aus Fett optional mit Zucker garniert, sind also in Überdosis ungefähr so gesund wie Pommes oder Schokolade. Mit anderen Worten: das hat seinen Grund, dass die Flauschebiester so versessen darauf sind. ;) Aber um Medizin in Ratte zu bekommen oder nach einer OP Gewichtsverlust zu bekämpfen, sind sie natürlich sehr gut.

    Hallo,


    noch ein kurzer Nachtrag hierzu:

    Zitat

    Der Cagecalc funktioniert in diesem Fall aber nicht, da er 80cm als Mindestmaß voraussetzt.

    Das stimmt so schon lange nicht mehr. Der aktuelle CC rechnet bei einer Unterschreitung der Mindestmaße um ein paar Prozent sehr wohl ein Ergebnis aus. Wenn ich dort z.B. 77x77x160 mit drei Volletagen eingebe, bekomme ich das Ergebnis, dass 9 Tiere Platz finden können. Der Rechner gibt einen Warnhinweis aus und empfiehlt das Gehege nur als Übergangs-Lösung, aber mehr nicht.

    BoehseTante: klar, das sollte gehen. Irgendwo steht zwar (glaube ich), dass die Höhe der "Platz" oberhalb der Etage ist, aber ist vielleicht etwas versteckt. Ich guck mal und sag' dir dann Bescheid.


    Murphy: klar, der Beitrag von dir war auch nicht so angekommen. Ich wollte lediglich klarstellen, dass es seine Gründe hat, warum der CageCalc grundsätzlich in Rechtecken rechnet, und die sind halt letztlich die Einfachheit der Eingabe und dass nun einmal 99.9% der Gehege rechteckig sind... es gibt natürlich dreieckige und runde und sechseckige und wasweißichfüreckige Volieren und Eigenbauten, und alleine die Eingabemöglichkeit für diese Varianten wäre in puncto Benutzbarkeit problematisch. Und außerdem sind die Besitzer solcher "Sonderformen" meistens etwas erfahrener als die reinen Anfänger, die die meisten krassen Fehler machen und für die der CC daher meiner Meinung nach am wichtigsten ist.

    Hallo.


    Eigentlich wollte ich diesen Thread ignorieren. Denn ich habe besseres zu tun, als Leuten zu antworten, die über geschenkte Gäule lästern. Auch ist es nicht hilfreich, davon zu sprechen, dass jemand "zicke", bevor man mit ihm überhaupt gesprochen hat, das aber nur als allgemeiner Tipp.


    CageCalc führt derzeit jeden Tag ca. 55 Berechnungen für Rattenbesitzer, 38 für Meerschweinchenbesitzer, 22 für Kaninchenbesitzer und 19 für Mäusebesitzer durch. Anders ausgedrückt führt der Rechner jedes Jahr knappe 50.000 Berechnungen durch. Die meisten Nutzer sind glücklich darüber, dass es das Programm gibt, und gerade bei Ratten, Mäusen und Meerschweinchen ist es nach aktuellem Wissensstand der einzige seriöse und funktionierende Rechner. Und dabei ist das Programm kostenlos: es findet sich nicht einmal Bannerwerbung auf der Seite, der einzige, der also dafür zahlt, ist der Domain-Inhaber.


    CageCalc ist außerdem mit einer bestimmten Prämisse entstanden: es sollte eben kein Programm werden, das dem Besitzer nach dem Mund redet. Es gab z.B. Mäuse-Besitzer, die u.a. mit den eher geringen Rudelgrößen nicht einverstanden waren, die CC ausspuckt, und einen "besseren" Rechner schreiben wollten. Das Ergebnis war etwas, das ich schon rein aus Tierschutzgründen als gefährlich bezeichnen würde. Mit anderen Worten: ein seriöses Programm ist nicht dazu da, möglichst viele Gehege "abzunicken", sondern im Gegenteil eher ein grenzwertiges abzulehnen und so sicher zu stellen, dass Gehege, die als geeignet bezeichnet werden, auch wirklich geeignet sind.


    Das hier beschriebene "Problem" ist letztlich das, dass der Rechner von einer rechteckigen Grundfläche ausgeht und dabei Anforderungen an die Mindest-Maße stellt, und zwar in beiden Dimensionen gleichzeitig. Das ist volle Absicht, da es in der Vergangenheit z.B. die Diskussion gegeben hat, ob man einen Schrankkäfig mit 1m Frontlänge, aber nur 30cm Tiefe als "geeignet" bezeichnen kann (Antwort: nein). Das heißt, der Rechner darf keinesfalls nur eine Länge betrachten, sondern er muss eine Betrachtung der "Form" machen. Da es unendlich viele mögliche Grundformen gibt, wurde sich auf die Form festgelegt, die nun einmal mit weitem Abstand die häufigste ist: ein Rechteck. Und an der grundsätzlichen Forderung, dass ein solches Rechteck Mindestmaße in beiden Dimensionen zu erfüllen hat, wird sich aus den beschriebenen Überlegungen heraus nichts ändern, das ist im Gegenteil eines der Alleinstellungsmerkmale des CageCalc.


    Daneben gibt es Überlegungen an die Benutzbarkeit anzustellen, die jeder professionelle Programmierer kennen sollte. Sprich, wenn man "beliebige" Grundformen erlauben wollte, wie sollten die dann eingegeben werden, ohne dass man damit 99% der Benutzer überfordert, bzw. die Eingabe soviel Zeit erfordert, dass man gleich selbst mit dem Taschenrechner arbeiten kann? Wie sollen bei einem Algorithmus für beliebige Grundformen diese bewertet werden, um das Beispiel des oben beschriebenen Schrankkäfigs mit 30cm Tiefe weiterhin sicher auszuschließen? Es ist immer leicht, etwas als unzureichend zu kritisieren, aber mitunter sehr schwer, es besser zu machen. Und Software wird zumindest in meiner Firma immer neu geschrieben, wenn sie einerseits verbesserungswürdig ist und andererseits klar ist, wie sie verbessert werden kann.


    Darüber hinaus wird es, egal was man letztlich implementiert, immer Fälle geben, die der Rechner nicht beschreiben kann, oder bei denen der Rechner ein Gehege ablehnt, man dies aber trotzdem benutzen wird. "Augenmaß" ist einer Maschine nicht beizubringen, denn selbst eine KI hätte nicht alle Informationen zur Verfügung, die den Menschen zu seiner Entscheidung führen. Das heißt, es wird immer und notwendigerweise Fälle geben, wo der Rechner etwas anderes empfiehlt als der Nutzer schlussendlich tut. Und weil diese Quote also niemals "null" sein kann, ist es nur vernünftig, eine sinnvolle Balance aus Aufwand und Nutzen zu suchen, sprich: es macht keinen Sinn, eine Software auf 0.1% der Anwendungsfälle zu optimieren, insbesondere wenn dafür 100% Mehraufwand fällig ist.

    Hallo,

    vier Jahre kommen vor. Aber Fünf? Oder sogar noch höher? Nein, das glaube ich tatsächlich auch weiterhin nicht. Da liegt mit Sicherheit ein Irrtum vor.

    Eine fünfjährige Ratte ist mindestens wie ein Mensch mit 130 Jahren. Das ist nicht nur selten: das ist praktisch ausgeschlossen. Ich habe letztens ein wenig Statistik gemacht bei Ratten, bei denen ich die Lebensmonate recht genau kannte, und die Verteilung ist recht klar mit einem Maximum bei 24-25 Monaten. Alles oberhalb von 4 Jahren ist statistisch zwar nicht "unmöglich", aber wirklich astronomisch unwahrscheinlich.

    Hallo,

    man kann Lebenserwartung aber nur statistisch beschreiben. Bei Ratten habe ich mir das vor einiger Zeit sogar einmal recht genau angesehen. Wer es genau wissen will: die Altersverteilung bei Farbratten folgt annähernd einer Weibull-Verteilung mit k=3.2 und lambda=25.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ratte vor Ablauf ihres 36. Lebensmonats stirbt, beträgt demnach ziemlich genau 96 Prozent. Dieses heißt im Umkehrschluss, dass statistisch nur eine von 25 Ratten 3 Jahre alt oder älter wird. Das heißt eben nicht, dass es unmöglich sei, nur dass es recht selten ist.Noch krasser sieht es bei 4 Jahren aus: die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ratte vor Ablauf ihres 49. Lebensmonats stirbt, beträgt 99.97 Prozent laut meinen derzeitigen Daten. Das heißt im Klartext: statistisch wird nur jede 3300. Ratte 4 Jahre alt oder älter. Das ist also schon fast wie ein Sechser im Lotto.

    (Wenn das Thema aufkommt, dann geht es auch meist gar nicht darum, dass jemand anzweifelt, es gebe Ratten über 3 Jahre. Wenn aber jemand behauptet, seine Ratte sei 5 geworden, dann sind da sehr berechtigte Zweifel angebracht. Und wenn jemand behauptet, bei ihm seien 10 Ratten hintereinander 3,5 Jahre alt geworden, dann ebenso.)

    Hallo.

    Wenn man mal ganz ehrlich ist, ist ja sogar was dran mit dem Kinderersatz. Auch wenn die Analogie natürlich nicht vollkommen ist: die Tiere sind von Menschen genauso abhängig wie Kinder, die Verpflichtung ist ebenfalls sehr weitgehend, lediglich etwas weniger "endgültig" aufgrund der niedrigeren Lebensspannen. Es gibt auch sicherlich Menschen, für die ihre Tiere auch emotional so etwas wie ein Kinderersatz sind, da mache ich mir nichts vor. Ich sehe darin auch absolut nichts Schlimmes.

    Schlimm wird es, wenn sich andere Menschen darüber effektiv lustig machen. Denn der herablassende Tonfall bei solchen Kommentaren geht ja stets in die Richtung, dass das starke Verantwortungsgefühl gegenüber dem Tier entweder irgendwie nicht angemessen sei, oder der/die Halter(in) ja einfach "richtige" Kinder kriegen könnte, die Tiere also quasi eine bemitleidenswerte Notlösung darstellen. Derartige Einstellungen der lieben Mitmenschen finde ich tatsächlich erbärmlich.

    Hallo,

    die Wahrscheinlichkeit lässt sich sogar problemlos abschätzen, wenn man genug Daten hat. Und meine bisherige Erhebung zur Lebenserwartung lässt die statistische Chance, dass ein einzelnes Tier tatsächlich 48 Monate erreicht, in den Bereich von 1:10.000 und niedriger rutschen. (Ich weiß derzeit von einem einzelnen gesicherten Fall.) Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass gleich zwei Tiere hintereinander dieses biblische Alter erreichen, im Bereich von einer unter hundert Millionen; ich würde bei solchem Glück dringend empfehlen, sofort mit dem Lotto-Spielen anzu fangen.

    Hallo,

    natürlich ist Blausäure nicht "gesund". Aber die Mengen in den Tomatensamen sind verschwindend gering. Da ist das in den grünen Pflanzenteilen enthaltene Alkaloid deutlich ungesünder. Aber selbst das führt nicht sofort zum Tod sondern bei Verzehr größerer Mengen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Sprich, der grüne Rest vom Tomatenstiel reicht nicht, auch wenn ich den trotzdem wegschneide.

    Eine Allergie ist etwas ganz anderes. Allergien können bei geringsten Mengen des Eiweißes, gegen das der Mensch oder das Tier allergisch ist, zu einem anaphylaktischen Schock führen, und der ist sehr gefährlich. Ein bekanntes hochallergenes Lebensmittel sind Erdnüsse. Tomatenallergien kommen durchaus auch vor, aber deutlich seltener als z.B. gegen Erdnüsse, soweit ich mich richtig erinnere. Trotzdem vertragen die allermeisten Menschen (und auch Ratten) Erdnüsse problemlos. Für Tomaten gilt dasselbe.

    (PS: zum Statement "meine letzten Ratten wurden alle über 4 Jahre alt" sage ich mal besser nichts... denn das sagt mir eigentlich schon genug.)

    Hallo,

    das Thema gab es definitiv schon mal irgendwann, aber ich finde es gerade nicht mehr wieder. Die meisten dieser Anbieter gehören meines Wissens zu "ILONEXS", nach Eigendarstellung ein "unabhängiger" Verbund von Logistik-Unternehmen, also quasi ein Netzwerk von Kurierdiensten. Angeblich sind die Mitarbeiter im Umgang mit Tieren geschult, aber die hier geäußerten Vorbehalte gegen solche Transport teile ich uneingeschränkt.

    Ratten sind empfindlich gegen Lärm, Stress und Zugluft, um nur die offensichtlichen Probleme eines solchen Transportes zu nennen. Und wenn dann ein Tier mit Bindehautentzündung oder total verängstigt oder noch schlimmer: tot ankommt, hat man auch nichts gewonnen. Das System hier mit den Transporten durch Forenmitglieder halte ich für die Tiere für deutlich schonender. Und meistens kommen die Tiere auch schneller an. Wie Serena-t sagte: 24 Stunden können verdammt lang sein.

    Hallo,

    dass Farbratten Ungeziefer und wilde Ratten "anziehen" sollen, ist ein oft wiederholtes Vorurteil von Leuten, die schlicht keine Ahnung haben. Leider sind solche Vorteile besonders hartnäckig. Ratten sind jedenfalls sehr reinliche Tiere und in der Haltung vergleichbar mit anderen Kleinsäugern. Im Vergleich z.B. mit Meerschweinchen sind sie sogar eher deutlich sauberer.

    Hallo,

    ein Warmblüter ist ein Tier, das seine Körpertemperatur konstant halten kann, und zwar auf einem Niveau üblicherweise zwischen rund 37 und 39 Grad Celsius. Das trifft auf alle Säugetiere und alle Vögel zu, nicht allerdings auf Wirbellose, Fische, Reptilien und Amphibien. Man könnte auch sagen, Vögel und Säugetiere sind die Ausnahme von der Regel, denn Warmblütigkeit bezahlt den Vorteil eines höheren Stoffwechsels (bessere Bewegungsfähigkeit und Hirnaktivität) mit einem deutlich erhöhten Energiebedarf. Interessant ist in dem Punkt auch die Fähigkeit einiger Säuger, ihre Körpertemperatur über teilweise recht lange Zeiträume herunterzufahren, um im Winter Energie zu sparen ("Winterschlaf"). Während sie aktiv sind, haben aber auch diese Säuger eine gleichbleibende Körpertemperatur. Ratten halten übrigens keinen Winterschlaf.

    Hallo,

    ich muss mich den anderen anschließen. Im Einzelfall mag es gehen: es gibt Ratten, die sehr entspannt und sehr menschenbezogen sind. Aber im Regelfall ist der Kontakt mit fremden Menschen (und dann auch noch "im Pulk") reinster Stress. Dasselbe gilt übrigens für Meerschweinchen und Kaninchen, nur dass viele Menschen die Panik der Tiere nicht wahrnehmen, weil deren Reaktion nicht sofortige Flucht sondern eine Art "Starre" ist. Ratten wollen sofort weg, und wenn man sie daran hindert, kann das Ergebnis in heftigen Kratzern und sogar Bissen bestehen.

    Bei Ratten kommt erschwerend hinzu, dass sie helle und offene Bereiche instinktiv meiden. Selbst wenn viel Platz im Raum ist, halten sich die Ratten in als sicher empfundenen Verstecken auf und unternehmen von dort kurze Streifzüge. Kommt nun ein Fremder in den Raum, sind alle Ratten zunächst einmal "verschwunden" und beäugen argwöhnisch das Geschehen. Für einen erfahrenen Rattenhalter ist dieses Verhalten normal und wir finden es im Gegenteil eher niedlich, dann zu beobachten, wie die Neugier langsam über die Vorsicht siegt. Aber ich verhalte mich dann auch entsprechend, bin leise und ruhig.

    An meine Mädchen würde ich vielleicht meine Nichte lassen, und das nur einzeln, nach vorheriger Erklärung, was sie darf und was nicht, und natürlich unter direkter Aufsicht durch mich. Gleich mehrere Kinder in einen Raum mit Ratten zu lassen, und seien es "nur" zwei oder drei, halte ich für sehr problematisch. Und es bringt meiner Meinung nach "therapeutisch" den Kindern auch nichts, d.h. man versetzt die Tiere für gar nichts in Panik.

    Hi,

    bei einem 4.5wöchigen Bock bin ich dann ehrlich gesagt überrascht, dass der anscheinend seine Hoden noch nicht draußen hat. :confu: Naja, wird dann jedenfalls nicht mehr lange dauern, dann ist auch nichts mehr mit Verwechslungsgefahr.

    Nachtrag: das ist übrigens einer der Gründe, warum ich grundsätzlich vom Ratten-Kauf abrate. In den "Fachgeschäften" haben die Leute von Tuten und Blasen sowieso keine Ahnung und allzu viele "seriöse Züchter" sind doch wieder nur Vermehrer mit dem Dutzend Makrolonboxen im Keller. Die Tiere aus diesen Quellen sind mitunter nicht richtig zahm, häufig sind sie krank (TA-Behandlungen gehen ja auch schnell ins Geld) und Weibchen allzu oft direkt trächtig. Daher klappere ich immer zuerst die Notfallstellen und Tierheime ab. Notfellchen gibt es nämlich immer: vielleicht nicht immer in fußläufiger Entfernung, aber selbst weitere Transporte sind erfahrungsgemäß recht problemlos zu organisieren.

    Hallo,

    wenn sie älter sind als 4 Wochen, sind Böcke eigentlich zweifelsfrei zu erkennen. Aber ich stimme Niniel zu, mach' ein paar vernünftige Fotos vom unteren Bauchbereich und stell' sie hier ein, das geht am schnellsten. Ratzen finden es zwar nicht wirklich prall, auf den Rücken gedreht zu werden, aber wenn sie zahm sind, geht das eigentlich trotzdem recht gut.

    Huhu,

    sehr schöne Liste. Einige Farbschläge, Agoutis insbesondere glaube ich, zeigen auch graues Fell um die Nase im Alter. Insgesamt ist es aber nicht ganz einfach, das Alter zu schätzen, bei mir ist das meistens eher eine Bauchsache. Es gibt auch sehr stark unterschiedliche Körperbauten: bei einer Freundin wohnt zum Beispiel ein ausgewachsenes Weibchen (>1 Jahr), das trotzdem nur 250g wiegt und noch fast aussieht wie eine halbjährige Jungratte.

    Judith: was meinst du damit, dass der Schwanz erst bei älteren Ratten den Boden beim Laufen berührt? Ich glaube, ich habe noch nie eine Ratte gesehen, die den Schwanz im entspannten Zustand auf dem Boden nicht hat "schleifen" lassen. Sie balancieren damit und halten sich fest (fast wie mit einer zusätzlichen Hand) und der Schwanz zeigt Stress und Aufregung, aber wenn Ratz unaufgeregt über den Boden läuft, ist auch schon bei Jungtieren der Schwanz entspannt und schleift über den Boden. Oder ich habe dich da falsch verstanden...