Hallo.
Eigentlich wollte ich diesen Thread ignorieren. Denn ich habe besseres zu tun, als Leuten zu antworten, die über geschenkte Gäule lästern. Auch ist es nicht hilfreich, davon zu sprechen, dass jemand "zicke", bevor man mit ihm überhaupt gesprochen hat, das aber nur als allgemeiner Tipp.
CageCalc führt derzeit jeden Tag ca. 55 Berechnungen für Rattenbesitzer, 38 für Meerschweinchenbesitzer, 22 für Kaninchenbesitzer und 19 für Mäusebesitzer durch. Anders ausgedrückt führt der Rechner jedes Jahr knappe 50.000 Berechnungen durch. Die meisten Nutzer sind glücklich darüber, dass es das Programm gibt, und gerade bei Ratten, Mäusen und Meerschweinchen ist es nach aktuellem Wissensstand der einzige seriöse und funktionierende Rechner. Und dabei ist das Programm kostenlos: es findet sich nicht einmal Bannerwerbung auf der Seite, der einzige, der also dafür zahlt, ist der Domain-Inhaber.
CageCalc ist außerdem mit einer bestimmten Prämisse entstanden: es sollte eben kein Programm werden, das dem Besitzer nach dem Mund redet. Es gab z.B. Mäuse-Besitzer, die u.a. mit den eher geringen Rudelgrößen nicht einverstanden waren, die CC ausspuckt, und einen "besseren" Rechner schreiben wollten. Das Ergebnis war etwas, das ich schon rein aus Tierschutzgründen als gefährlich bezeichnen würde. Mit anderen Worten: ein seriöses Programm ist nicht dazu da, möglichst viele Gehege "abzunicken", sondern im Gegenteil eher ein grenzwertiges abzulehnen und so sicher zu stellen, dass Gehege, die als geeignet bezeichnet werden, auch wirklich geeignet sind.
Das hier beschriebene "Problem" ist letztlich das, dass der Rechner von einer rechteckigen Grundfläche ausgeht und dabei Anforderungen an die Mindest-Maße stellt, und zwar in beiden Dimensionen gleichzeitig. Das ist volle Absicht, da es in der Vergangenheit z.B. die Diskussion gegeben hat, ob man einen Schrankkäfig mit 1m Frontlänge, aber nur 30cm Tiefe als "geeignet" bezeichnen kann (Antwort: nein). Das heißt, der Rechner darf keinesfalls nur eine Länge betrachten, sondern er muss eine Betrachtung der "Form" machen. Da es unendlich viele mögliche Grundformen gibt, wurde sich auf die Form festgelegt, die nun einmal mit weitem Abstand die häufigste ist: ein Rechteck. Und an der grundsätzlichen Forderung, dass ein solches Rechteck Mindestmaße in beiden Dimensionen zu erfüllen hat, wird sich aus den beschriebenen Überlegungen heraus nichts ändern, das ist im Gegenteil eines der Alleinstellungsmerkmale des CageCalc.
Daneben gibt es Überlegungen an die Benutzbarkeit anzustellen, die jeder professionelle Programmierer kennen sollte. Sprich, wenn man "beliebige" Grundformen erlauben wollte, wie sollten die dann eingegeben werden, ohne dass man damit 99% der Benutzer überfordert, bzw. die Eingabe soviel Zeit erfordert, dass man gleich selbst mit dem Taschenrechner arbeiten kann? Wie sollen bei einem Algorithmus für beliebige Grundformen diese bewertet werden, um das Beispiel des oben beschriebenen Schrankkäfigs mit 30cm Tiefe weiterhin sicher auszuschließen? Es ist immer leicht, etwas als unzureichend zu kritisieren, aber mitunter sehr schwer, es besser zu machen. Und Software wird zumindest in meiner Firma immer neu geschrieben, wenn sie einerseits verbesserungswürdig ist und andererseits klar ist, wie sie verbessert werden kann.
Darüber hinaus wird es, egal was man letztlich implementiert, immer Fälle geben, die der Rechner nicht beschreiben kann, oder bei denen der Rechner ein Gehege ablehnt, man dies aber trotzdem benutzen wird. "Augenmaß" ist einer Maschine nicht beizubringen, denn selbst eine KI hätte nicht alle Informationen zur Verfügung, die den Menschen zu seiner Entscheidung führen. Das heißt, es wird immer und notwendigerweise Fälle geben, wo der Rechner etwas anderes empfiehlt als der Nutzer schlussendlich tut. Und weil diese Quote also niemals "null" sein kann, ist es nur vernünftig, eine sinnvolle Balance aus Aufwand und Nutzen zu suchen, sprich: es macht keinen Sinn, eine Software auf 0.1% der Anwendungsfälle zu optimieren, insbesondere wenn dafür 100% Mehraufwand fällig ist.