Hallo zusammen!
Irgendwann ist es mal an der Zeit, dass ich mich auch mal in einem Rattenforum anmelde.
Allerdings gibt es dazu leider einen traurigen Anlass...
Nach einem Jahr und 10 Monaten ist heute mein geliebter Albino Anton von uns gegangen. Am letzten Montag ist mir sein entzündetes Auge aufgefallen, welches auch leider irgendwie aus dem Schädel nach vorn gedrückt wurde. Zudem schien er zu husten. Bin sofort am Dienstag zum Tierarzt, der ihm Cortison und ein Antibiotikum (Baytril) verabreicht hat. Die Schwellung ging zunächst zurück und ich hatte große Hoffnungen. Habe allerdings vorher schonmal einen Nachsorgetermin am Freitag ausgemacht. Dies war auch wohl bitter nötig... Anton schien, als hätte er Gleichgewichtsstörungen, konnte selbst seine geliebten Bananchips kaum noch halten. Seinen Babybrei hat er jedoch noch gierig gefuttert. Der Arzt hatte bereits am Freitagabend (also gestern) ein ungutes Gefühl, plötzlich saß Anton nur noch apathisch in seiner Transportbox. Mit einem Gel für die Augen sind wir erstmal wieder nachhause. Das war ca. 18Uhr. Den ganzen Tag hat er weder gefuttert noch getrunken, schlief enorm viel, war nicht wach zu bekommen. Da hab ich mir schon gedacht, dass das nichts mehr wird. Hab Rotz und Wasser geheult und bin auch so dann heute morgen wieder aufgewacht. Anton lag immernoch in seinem Häuschen, keine Regung, nur ein wackeliger Kopf schaute kurz mal heraus. Ich entschied mich, nochmal zum Tierarzt zu fahren... mit dem Bewusstsein, dass ich ohne ihn wiederkehre. Und so war es dann auch... Anton bekam eine Narkosespritze, und wehrte sich irgendwie dagegen. Es hat mir das Herz zerrissen. Wenn ich jetzt so schreibe, kullern mir wieder die Tränen. Dann schlief er ein... ich hab ihn gestreichelt und mit ihm geredet, dabei nur geheult. Ich hoffe es hat ihn nicht noch zu sehr verunsichert. Jetzt liegt er begraben im Garten meiner Eltern. Anton war eine superliebe, manchmal dominante Ratte. Total zutraulich und hatte immer Quatsch im Kopf. Zudem war er ein astreiner Kletterer, kam überall hin, wo er wollte. Und das noch bis vor wenigen Tagen. Ich hätte niemals gedacht, dass einem so ein kleines Tier so ans Herz wachsen kann! Ich leide gerade wie ein Hund... Und frage mich trotzdem, ob das Einschläfern angemessen war... oder vielleicht der falsche Tierarzt.
Als ich mit 15 Jahren mein Kaninchen einschläfern lassen musste, habe ich gedacht: "wenn ich mal älter bin, macht mir das vielleicht nicht mehr ganz so viel aus." Aber zehn Jahre später sieht es doch ganz anders aus...
Soviel zur Vorgeschichte... musste sie vielleicht einfach mal von der Seele schreiben. Hoffe das ist okay...
Zurückgelassen hat er seinen gleichaltrigen Bruder Rüdiger. Die beiden sind beziehungsweise waren meine ersten Ratten, habe sie zusammen vor der Verfütterung an eine Schlange bewahrt. Die beiden waren ein Herz und eine Seele, absolut auf einander getaktet. Rüdiger hat Anton auch die letzte Nacht noch wohl behütet, bekuschelt und geputzt. Er ist zwischendurch nur kurz zum Trinken aus dem Häuschen, saß die ganze Zeit bei seinem Bruder. Leider ist mir während Antons Krankengeschichte erst bewusst geworden, dass es unheimlich wichtig ist, mindestens drei Ratten zu halten. Denn Rüdiger ist jetzt verdammt verwirrt, irrt ziellos durch sein Zimmer. Er tut mir unheimlich leid. Versuche heute meine gesamte Freizeit für ihn frei zu schaufeln, aber ich bin einfach auch kein adäquater Ersatz. Auch wenn er sehr zutraulich ist, gerne mit seinen Menschen spielt, so wirkte er mit Anton deutlich quirliger und glücklicher.
Und ich fühle mich gerade etwas überfordert.
Gründsätzlich würde ich ihn wieder integrieren wollen, aber weiß nicht, ob ich in so kurzer Zeit mit diesen häufigen Todesfällen umgehen könnte. Von Rüdiger trennen möchte ich allerdings auch nicht... Und Einzelhaltung ist ja ein absolutes No-Go, was ich auch aufjedenfall so sehe.
Ich wollte auf diesem Wege einfach mal nachhaken, wie es euch im Todesfall eurer (vielleicht auch ersten) Ratten ergangen ist.
Und vielleicht gibt es ja in diesem Forum auch nette Ansprechpartner aus meiner Umgebung (Münster Westf.), die mir eventuell auch mit Tierärzten und allem Drum und Dran Tipps geben könnten.
Ist es nun sinnvoll, Rüdiger einen gleichaltrigen (wie gesagt 1 Jahr, 10 Monate) Freund dazu zu holen?
Oder doch vielleicht zwei Jungtiere? Wie sind eure Erfahrungen?
Fragen über Fragen... über Antworten würde ich mich riesig freuen!
Tausend Dank dafür schonmal!