Huhu!
Dieses unglaublich tolle Gedicht hab ich auf ratta-tui gefunden:
Rattenalltag
Der Tag beginnt: der Wecker geht
Ein Ratzel schon am Gitter steht:
„Hallo Mama, guten Morgen!
Magst Du das Frühstück uns besorgen?“
Ich geh zuerst ins Bad und dann
hole ich das Frühstück ran.
Die kleinen Kerle schmatzen und schlecken,
ja, so lässt man sich gerne wecken!
Ich schaue ein wenig zu, doch oh,
auf mich wartet das Büro!
Drum winke ich den Ratties und sage zu ihnen:
„Mama muss gehen, Futter verdienen“
Sie schauen kurz auf und mit etwas Glück
winken sie irgendwann mal zurück.
Von Abschiedsschmerz seh ich keine Spur
„Ok, Mama, geh du nur!
Nicht für uns sind Müh und Qualen
oder gar das Steuerzahlen!
Denn wir sind faule kleine Ratten
und geh’n jetzt in die Hängematten!
Ein Nickerchen halten, gehörig uns putzen
den Käfig und das Klo beschmutzen,
die Einrichtung rumzerren und allgemein
freche kleine Ratten sein.
Mit diesen und mit anderen Dingen
so werden wir den Tag verbringen
bis du heute abend wiederkimmst
und uns aus dem Käfig nimmst.
Tschüs nun, Mama, und sei nicht bang
uns wird die Zeit schon nicht zu lang.
Ach, und könntest Du bitte dran denken
uns heute abend ne Gurke zu schenken?“
Komm ich abends dann nach Haus
hole ich sie aus dem Käfig raus.
Da können sie rennen, da können sie raufen,
da können sie rumwuseln und laufen.
Da können sie schnüffeln in allen Ecken
und auch mal ein Leckerli schlecken.
Will ich aus dem Zimmer, stell’n sie sich auf die Hinterbeine:
„Mama, du lässt uns doch nicht alleine?“
Ich nehme sie hoch und auf den Arm.
Die Ratties sind weich, wuschelig und warm,
sie lassen sich gerne streicheln und schmusen
klettern in meinen Pulli, sitzen auf meinem Busen,
stecken – auch das kommt manchmal vor –
mir neugierig die Nase ins Ohr
und freuen sich, mach ich dann Radau
und rufe: “He das kitzelt, au!“
Haben sie genug geschmust, klettern sie munter
und absolut senkrecht von mir runter.
Ich setze sie runter, damit sie nicht springen
und beschäftige mich mit meinen Dingen.
Ab und zu kommt dann ein Ratti und schaut,
ob Mama auch keinen Unsinn baut.
So gibt es dann so jede Stunde
eine kleine Kuschelrunde.
Lass ich was rumstehen, wird’s inspiziert
und – ist es essbar – requiriert.
Nichts ist zu gross – alles lässt sich abschleppen
und damit der Notvorrat aufpeppen.
Auch schaue ich oft auf und seh
ein Ratzel an meinem Kaba oder Tee.
Es schlabbert vergnügt und denkt sich „wenn dir
das schmeckt, liebe Mama, dann schmeckt’s auch mir!“
Ein Nicht-Rattenhalter wäre jetzt wohl empört:
„Igitt, das ist ja unerhört!“
Doch als Rattenhalter möchte man meinen:
„So kennen und lieben wir unsere Kleinen“!
Geht der Tag zu Ende, lass ich mich nicht lange bitten,
schnell wird ein Schälchen Frischfutter geschnitten,
in den Käfig gestellt – Vitamine tun not –
dann rufe ich „Kommt Kinder, Abendbrot!“
Ich weiss nicht, ob sie das verstehen
oder mich mit dem Futter sehen,
auf jeden Fall tun sie schnüffeln und schnaufen
und kommen oft gar angelaufen.
Sie lassen sich das Futter munden
dann schlafen wir alle ein paar Runden.
Sie kuscheln sich in ihre Bettchen rein
- ach ja, Ratte müsste man sein!
© by Anja und Bobby
LG Anna