Original von Ifuku
"Ich weiß, ich schweife ab. Ich hoffe, dass alle Ratten, die von euch beherbergt werden, wenigstens Riesenkäfige haben, die „artgerecht“ eingerichtet sind, und das sie alle genügend Zuwendung bekommen und auch genügend Auslauf haben."
Hallo LaKara,
es tut mir wirklich Leid, wenn du dich angegriffen fühlst. Es ist nicht so gemeint.
Auch „überheblich“ sollte es nicht klingen; ich hab es unter dem Aspekt jetzt durchgelesen und merke, man könnt es tatsächlich so auslegen. Gemeint ist es aber anders:
„Ich schweife ab.“ … Das tu ich, da es hier in diesen Beiträgen grundsätzlich einmal um Käfiggröße geht.
Nächster Teil: Ich hoffe (und ich darf das wohl), dass hier nur Leute schreiben, deren Ratten es gut geht.
Du weißt aber schon, dass viele Tiere unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden. Schau mal, wie „Futterratten“ in manchen Zoofachgeschäften leben müssen. Denk an die Tiere, die z.B. als Geschenk kurze Zeit für Erheiterung sorgen und dann aus Bequemlichkeit oder anderen Gründen ausgesetzt werden oder in Tierheimen landen. Und denk an die Haustiere, die in viel zu kleinen Behältern gefangen sind.
„Artgerecht“ unter Anführungszeichen zu schreiben, finde ich nicht dreist. Mit „artgerechter“ Haltung kann man nur eine Haltung meinen, die bemüht ist, den Tieren eine Umgebung zu bieten, die ihrer natürlichen Umwelt und der Befriedigung ihrer Bedürfnisse möglichst nahe kommt. Aber ganz ist das wohl durch die beste Haltung nicht zu erreichen (auch wenn es viele zu glauben scheinen). Daher die Anführungszeichen.
Du schreibst:“ Wir Menschen halten nun einmal Tiere als Haustiere. Wenn man da mit Moral kommt, dürfte niemand Katzen, Hunde oder Fische im Aqua halten.“
Sollte man nicht „mit Moral kommen“ dürfen? Warum halten Menschen Haustiere? Du sprichst da etwas an, was tatsächlich nicht unproblematisch ist. Ist es in Ordnung zu sagen, dass Menschen „nun einmal“ etwas Bestimmtes tun und dieses Tun durch die Behauptung, es sei halt so, zu legitimieren. Oder sollte man nicht doch über dieses Tun nachdenken dürfen, es auch in Frage stellen dürfen?
LaKara, ich hoffe, du verstehst mich jetzt ein bisschen. Ich halte selbst Tiere. Und ich mache mir zunehmend Gedanken über die Bedingungen, unter denen sie leben (müssen). Ich habe gehofft, hier eine Diskussion loszutreten, in der verschiedene Aspekte beleuchtet werden können. Ich habe angenommen, dass hier grundsätzlich Leute sind, die sich schon Gedanken darüber machen, wie sie den Bedürfnissen der Tiere, die sie beherbergen, möglichst gerecht werden. Sonst hätte es ja auch überhaupt keinen Sinn gehabt, in diesem Forum so etwas anzusprechen.
Anna, Käfighaltung kann niemals artgerecht sein! Aber davon habe ich oben schon geschrieben. Du fühlst dich angegriffen und unterstellst mir „Untertöne“. Warum wehrst du dich so gegen eine sachliche Diskussion? Und bitte, was sind „Fragen in einem anständigen Ton“? Oder anders rum: Welche Frage von mir ist in einem „unanständigen Ton“ gestellt worden?
Claudi, du schreibst:
„Im Gegensatz zu manch anderem versuche ich, meinen Tieren die beste Pflege zukommen zu lassen, die mir möglich ist.“
Du sagst „die beste Pflege …, die mir möglich ist“. Und damit bestätigst du einiges von dem, was ich gesagt habe.
Tierhaltung ist, wie du richtig bemerkt hast, für mich ein Problem.
Warum aber ist es in einem Forum, in dem Leute schreiben, die sich mit Tieren befassen, nicht möglich, über Tierhaltung an sich zu diskutieren? Warum fühlen sich viele gleich angegriffen? Ist es abwegig, sich ständig zu fragen, ob man nicht doch noch etwas besser machen könnte?