Hallo,
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Im Moment stagniert man wirklich bei 80 x 50 - und das ist kleiner als Mäusemindestmass, was eine Schande ist.
Ja, das ist wirklich eigenartig, und ich finde das unlogisch. Wie Vero am Anfang schon sagte, Mäuse sind wesentlich kleiner - woher kommt also dieses Denken?
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Für Mittelhamster gibt es ein objektives Gehegemass - ab 1 qm Grundfläche zeigen sie scheinbar natürliches Verhalten.
Aber kaum jemand stellt sich deshalb so ein grosses Gehege in den Raum, die meisten Hamster sitzen weiterhin auf der Hälfte.
Ich würde trotzdem einiges dafür geben, ein entsprechendes Maß für Ratten zu kennen (falls es eins gibt). Man könnte dann vernünftig argumentieren, den Leuten erklären, sie werden diese und jene Verhaltensweise nie beobachten können, wenn sie bei ihrem Käfig bleiben.
Ich befürchte nur, das entsprechende Maß könnte für Ratten so groß sein, dass man sie überhaupt nicht mehr guten Gewissens als Haustiere halten kann, es sei denn, man stellt ihnen ein eigenes Zimmer zur Verfügung oder so (was ich nicht kann). Ich glaub nicht, dass ich dieses Maß, bei dem Ratten auf natürliches Verhalten umschwenken, schon erreicht habe (ich hab 100x50 in meinem größten Käfig).
Aber gibt es da vielleicht Erfahrungswerte von Leuten, die von Käfighaltung auf Rattenzimmer umgestellt haben? Irgendwas, was sie vorher so nie gesehen hatten, aber in dem Zimmer haben die Ratten plötzlich dieses oder jenes getan?
Eine Sache, die ich für mich festgestellt habe:
Meine haben so eine nicht-schöne-aber-seltene-Individual-Lösung aus drei Käfigen, die mit (relativ langen) Röhren verbunden sind. Und die Ratten wohnen sehr viel in dem Röhrensystem, was ich anfangs gar nicht so toll fand und so auch nicht "geplant" hatte, ich dachte, die benutzen die kurz als Durchgang und gut is. Stattdessen bauen sie Nester im T-Stück und nutzen die Röhren voller Begeisterung als Flitzstrecke (sind mehrere Meter Drainage-Rohr), in den Röhren wird gerannt was das Zeug hält. Ich hab mich dann damit getröstet, dass ein Gangsystem Teil eines natürlichen Rattenbaus ist, und sie machen durch die Röhren wirklich Kilometer: die Röhren selbst haben am Aktivitätslevel wesentlich mehr gedreht als der Zuwachs an Käfigvolumen. Guten Gewissens empfehlen kann ich das System aber nicht, das ist vermutlich weder behinderten- noch altersgerecht, Ratten mit Atemwegsproblem sollten wohl nicht in einem Rohr schlafen (Belüftung), und in wütenden Rudeln lösen die Vorfahrtsprobleme in den Röhren vielleicht Kloppereien aus. Wie gesagt, mein Röhrensystem ist länger, als man das so empfiehlt, wenn man Röhren innerhalb des Käfigs verbaut zB. Bei mir hat sich das so ergeben, weil ich um eine Couch rumbauen muss. Ich dachte, probierst es mal. Hab das jetzt paar Monate so und die Ratten scheinen begeistert, ob ich damit irgendwann Probleme bekomme, wird sich zeigen. Okay, ein Problem hatte ich von Anfang an: die Röhren sind beschissen zu reinigen, man kriegt die nur mit roher Gewalt aus den Verbindungsstücken.
Das ist aber so die einzige gehegeabhängige "Verhaltensänderung", die ich bis jetzt beobachten konnte: Ratten mit langen Röhren sind anders als Ratten ohne.