Hey!
Schön, dass ihr in die Rattenhaltung einsteigen wollt und euch vorher so gut informiert! Zumindest zu ein paar Punkten kann ich bisschen was sagen:)
Das Gästezimmer hört sich doch nach einer guten Lösung an. Geschlossene Türen bringen schon sehr viel, wenn es mal lauter wird. Die Ratten gewöhnen sich auch an viel und wenn die Toberei nicht direkt am Käfig stattfindet, sehe ich da weniger ein Problem:)
Zum Thema Käfig verschieben: Ich denke, wenn es wirklich nicht zu oft vorkommt, ist das okay. Unser Intikäfig steht auch im Gästezimmer und hin und wieder müssen wir den verschieben, wenn gemand zu Besuch kommt. Die Ratten stecken das hier sehr gut weg und gehen auch problemlos am neuen Ort in den Auslauf und toben rum. Das kann aber auch eine Charaktersache sein. Manche Ratten brauchen vielleicht ein bisschen, um wieder Sicherheit zu bekommen.
Zu Kindern kann ich weniger sagen (wir haben nur manchmal Besuch). Ihr müsst euch halt drauf verlassen können, dass er nicht alleine an den Käfig geht (z.B. um Freunden die Ratten zu zeigen). Wenn er allgemein aber einen guten Bezug zu Tieren hat und versteht, dass sie keine Spielzeuge sind, ist das meiner Meinung nach gut möglich.
Hunde und Ratten sollten grundsätzlich nie zusammengelassen werden. Das möchte ich vorsichtshalber noch erwähnen. Meine Ratten waren bisher bei Besuchshunden immer sehr entspannt, solange sie im Käfig waren. Auslauf gibt es aber nur, wenn der Hund nicht hin kann. Auch durch die Gitterstäbe können fiese Verletzungen entstehen, wenn der Hund mal die Nase hinstreckt. Wenn ihr aber allgemein auf eine Trennung achtet, sollte auch das gut möglich sein. Ich habe aber keine Erfahrung, wie man den Hund am besten daran gewöhnt, dass Ratten im Haushalt wohnen.
Viele Rattenhalter benutzen gar kein Einstreu. Vieles ist eh ungeeignet. Holzpellets habe ich in den Toiletten und bin damit zufrieden, aber als Einstreu finde ich es zu hart für die empfindlichen Füße. Flickenteppiche sind als Unterlage eine sehr gute Alternative.
Der Auslauf hört sich gut an:) 4-6m² sind als Minimum oft angegeben und da kommt ihr ja drüber. Ich würde die Absperrung ca. 1m hoch machen (besonders für Weibchen). Bei Böcken habe ich nicht so viel Erfahrung. Momentan habe ich hier drei ältere Kastraten, bei denen reichen 60cm auch. Aber ich kann mir vorstellen, dass jüngere Böcke auch mal höher springen können. Ratten machen oft alles kaputt. Es lohnt sich, auch die Wände zu schützen. Tapete oder abblätternde Farbe wird mit Vorliebe abgepult (das haben wir hier auf die harte Tour lernen müssen).
3 Stunden Auslauf hört sich auch gut an, mehr ist natürlich immer besser
Und die Ratten haben sich ja gegenseitig. Wenn genug Beschäftigung geboten ist, ist es auch okay, wenn man mal nicht so lange mit in den Auslauf kann.
Zum Geschlecht: Ja, es gibt die Tendenz, dass Böcke ruhiger sind. Gerade junge Weibchen können sehr aufgedreht und quirlig sein. Das kann einem bei Böcken aber natürlich genauso passieren. Genauso kann mann sehr ruhige Weibchen erwischen. Das hängt immer vom Charakter ab;) Gerade, wenn sie in die Rüpelphase kommen, kann es passieren, dass die Böcke einen Hormonüberschuss bekommen und recht wild werden. Man sollte sich also darauf einstellen, dass nicht alle ihre Sitzkissen behalten können. Dafür sind die oft etwas bedächtiger und springen nicht wie ein Flummi durch den Auslauf (was allerdings auch sehr witzig ist). Mein Erfahrungsschatz hält sich hier aber in Grenzen, weil ich bisher fast ausschließlich Weibchen gehalten habe.