Problem mit freilebenden Ratten

  • Hallo,

    vielleicht weiß jemand Rat.

    Da gibt es eine große Voliere und eine umzäuntes Gehege, in dem Kaninchen, Zwergkaninchen und ein paar Vögel ("Notfälle") - meist aus Tierheimen leben. Um die Voliere bzw. um das Gehege ist auch ein Drahtzaun eingegraben, um die Kaninchen daran zu hindern, sich rauszubuddeln.

    Nun haben Ratten an dem "Futterparadies" Gefallen gefunden. (Besonders nach Hochwasser des nahen Flusses, gibt's eine Invasion.)

    Einer Ratte gelang es, in die Voliere vorzudringen. Offensichtlich hauste sie schon (unbemerkt) einige Zeit darin. Dann hat sie aber einen jungen (besonders zahmen) Wellensittich erbeutet; nur mehr Kopf und Flügel konnten ausgegraben werden.

    Die Ratte wurde hinausgejagt, also nicht verletzt oder gar getötet, die Anlage wurde überprüft.

    Ein paar Tage später schaffte es wieder eine Ratte irgendwie durch Anheben eines Steines oder so einzudringen. Diesmal gab es keinen Unfall; die Ratte konnte verjagt werden.

    Es ist aber ein ernstes Problem: Die Ratten sind ja äußerst intelligente Tiere, und so ist zu befürchten, dass es wieder einer gelingen wird, in die "Festung" einzudringen. Weiß nun jemand, wie man Ratten nachhaltig verjagen kann bzw. davon abhalten kann, sich für die Voliere oder das Gehege (wo es natürlich Köstlichkeiten - Futter für Kaninchen und Vögel) gibt?

    Ifuku

  • Huhu,

    oh jeh, das klingt ja wirklich nach einer blöden Situation.

    Als erstes würde ich mal behaupten, das kein Zaun in dem Sinne eine Ratte aufhalten kann, könnte man evtl. außen um den Zaun etwas anbringen, was eine sehr glatte Oberfläche hat, Plexiglas evtl.? Dann sollte die Absperrung auch richtig hoch sein, da Ratten sehr hoch springen können. Wenn nichts um das Gehege herum steht, würde ich sagen, mindestens 1,50 m hoch. Aber ob das reicht, bezweifle ich fast.

    Mit Duftstoffen etc. kann man auch nicht arbeiten, die Hasen und Vögel sollen ja nicht "vertrieben" werden.

    Ich würde auch erst versuchen das komplette Gehege zu sichern und nicht nur die Voli, da die Ratten auch wenn sie nur von außen an der Voli rumgeistern, den Vögeln sicher große Angst machen.

    Viel Glück

  • Hallo,

    falls das Gehege rundum vergitter ist würde ich bis zu einer Höhe von ca. 80 cm eine Verkleidung anbringen, die nicht zu durchdringen oder zu überklettern ist (plexiglas, Metallplatte etc..) Vermutlich wird man das auch in die Tiefe eingraben müssen.

    Da die Ratten riechen, dass dieses Futter vermutlich leicht zu haben ist wird euch nichts anderes übrig bleiben, als "mechanisch" alle Möglichkeiten dicht zu machen. Mit Duftstoffen etc.. wirst Du sie nicht überlisten können.


    @edit

    Hoodrat hat es ja schon gesagt. 80 Cm sind das Minimum, es ist außerdem nicht zu unterschätzen, ob Pflanzen als Klettermöglichkeit da sind.

    Viele Grüße!

    Steffi

  • Hi,

    Zitat

    Hoodrat hat es ja schon gesagt. 80 Cm sind das Minimum, es ist außerdem nicht zu unterschätzen, ob Pflanzen als Klettermöglichkeit da sind.

    .

    Also, da ich selber schon Ratten hatte die aus dem Stand Problemlos auf 1 Meter hohe Barrieren springen konnten würde ich behaupten das mindestens 120 - 150 cm nötig wären. Hat das Gehege den keinen "Deckel" der die Ratten am rüberkletter hindern könnte - die Vögel müssen doch auch am wegfliegen gehindert werden? Oder wie muß ich mir das vorstellen?

    Grüße

    Frithjof

  • Hallo,

    ich kann ehrlich gesagt die Schilderung der "einen" Ratte in der Voliere nicht ganz glauben. Ratten leben in großen Rudeln: 20 Tiere und mehr sind keine Seltenheit, ein einzelnes dagegen schon. Mit anderen Worten, das Tier, das ihr gesehen habt, ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Ich wäre überhaupt nicht überrascht, wenn ihr ganz in der Nähe der Voliere schließlich einen Rattenbau fändet.

    Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Ratten sind hochintelligent, weshalb ja auch Kammerjäger bei Befall von Wohnhäusern ihre liebe Not mit ihnen haben. Will sagen: solange die Tiere wissen, daß erreichbares Futter vorhanden ist, werden sie das ausnutzen, und es gibt beinahe nichts, was sie davon abbringen wird. Klettern können sie wie die Affen, selbst meterhohe Zäune sind kein Hindernis. Lediglich glatte Wände, an denen sie hochspringen müßten, können ein gewisses Hindernis bilden (sobald aber auch nur ein Ast oder Seil als "Leiter" da ist, kann man das auch wieder vergessen). Und sollte es nicht R. Norvegicus sein sondern R. Rattus (ja, auch die gibt es noch in Europa), kannst du ihre akrobatischen Fähigkeiten gleich nochmal mit fünf multiplizieren.

    Ihr könnt nur dafür sorgen, daß die Voliere wirklich komplett "dicht" ist, also nirgends(!) einen Spalt von mehr als 1cm aufweist. Dasselbe gilt für das Kaninchengehege. Ratten sind viel schwerer "draußen" zu halten als Raubvögel: ein Spalt von 2cm (mitunter sogar weniger) ist für eine hungrige Ratte bereits eine Einladung, eine Holzplatte ist nur eine leichte Verzögerung. Wenn der Kopf durchpaßt, paßt die restliche Ratte normalerweise auch durch, auch wenn man das so nicht glauben mag, wenn man sich unsere norwegischen Pummelchen zu Hause ansieht. Es hat nun einmal einen Grund, daß Ratten zu den erfolgreichsten Kulturfolgern gehören. Wären sie leicht fernzuhalten, wären sie nicht so verbreitet. ;)

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Tipps.

    Die Voliere ist rundum gesichert. Das Gitter ist auch so feinmaschig, dass Ratten unmöglich durchschlüpfen können.

    Zur "Spitze des Eisberges": Es war eine Ratte in der Voliere, da ja eben von vorne herein Vorkehrungen getroffen wurde, die Tierchen nicht unbedingt mit an den Futtertisch zu bitten. Die hat es aber irgendwie geschafft, einzudringen und sich's in der Hütte in der Voliere bequem gemacht. Natürlich so, dass sie nicht ohne Weiteres bemerkt wurde.

    Außen rum scheint es von Ratten zu wimmeln. Gänge um das Gehege in der Erde zeugen davon. Ich schrieb ja, dass durch ein Hochwasser des Flusses besonders viele aufgetaucht sind.

    Dass sie durch fast nichts aufzuhalten sind, hat unlängst eine zweite bewiesen: Natürlich ist die Voliere auch nach unten gesichert. Die oberirdischen und die unterirdischen Sicherheitsgitter sind zudem alle 10 cm mit Draht verbunden, um ein Eindringen von Gästen bzw. Ausreißen der Zwergkaninchen zu verhindern. An einer Stelle war das Gitter durch Kaninchengrabarbeiten ganz leicht verbogen. Und sofort hat's eine Ratte bemerkt.

    Plexiglas ist ein guter Hinweis. Vor allem für neuralgische Stellen. Überdies wird das gesamte Gehege täglich kontrolliert.

  • Huhu,

    vielleicht wäre auch eine Option, den Ratten einfach eine gute Alternative zu bieten? Wenn man etwas (rattengeeignetes) Futter einfach ein Stück weit außerhalb des Geheges verteilen würde? Das würde aber wiederum zu noch mehr Ratten führen, da das Nahrungsangebot ja viel besser wird. Außerdem müssten die Ratten dann auch weiterhin immer mitgefüttert werden. Schwierig. Wir haben das im Tierheim so gemacht, weil wir viele Elstern haben, die an die Hundenäpfe im Auslauf gehen, wenn die Hunde nicht schnell genug fressen und ihr Frühstück unbeaufsichtigt stehen lassen. Haben ihnen einfach auch 2, 3 Näpfe mit geeignetem Futter auf die benachbarte Wiese gestellt.

  • Das wäre an sich eine naheliegende Sache. Nur: Wie du selbst sagts, würde das noch mehr Ratten anlocken. Und da es im Gelände derzeit (wegen eines Hochwassers des nahen Flusses) nur so von Ratten zu wimmeln scheint, wäre das für die Ratten zudem eine sehr große Gefahr, da gegen die Ratten (das Gehege ist ja nur in einem Eck geduldet; da ist eine größere Institution angesiedelt) bereis Maßnahmen ergriffen werden. (Wir haben die erste bemerkte Ratte nicht verraten. Aber nach dem Hochwasser sprangen einige bereits im Gelände am hellichten Tag umher - somit flog das "Geheimnis", dass auf dem Gelände Ratten vorkommen, auf. Und da es dort auch eine Küche etc. gibt, sind alle in Alarmbereitschaft.

    Liebe Grüße

    Ifuku

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