Hilfe mit "Frühchen"

  • Guten Abend zusammen,

    ich bräuchte mal eine kleine Hilfestellung mit Frühchen. Normalerweise haben wir unsere Ratten erst in einem schon stattlichen Alter gekauft (> 3 Monte). Allerdings sind wir von bekannten angesprochen worden, ob wir nicht noch zwei Ratten aus einem Notfall heraus übernehmen könnten. Auch wenn es eigentlich gerade nicht so gut passt, da unser Rudel ja erst vor drei Tagen um einen Bewohner kleiner geworden war, konnten wir wiedermal nicht nein sagen.

    Jetzt haben wir zwei vier Wochen alte Zwerge. Die Mutter musste eingeschläfert werden, da sie (so wie sich das anhörte) wohl eine akute Mycoplasmose hatte. Nachdem die beiden Mädchen jetzt von den vier Jungs getrennt werden mussten, haben wir uns überreden lassen.

    Man hört, dass die kleinen auch schon Quietschgeräusche von sich geben und ständig niesen. Scheinbar sind beide ebenfalls infiziert. Das läuft dann wohl wieder auf eine Runde AB hinaus.

    Was gilt es sonst mit so kleinen Zwergen zu beachten? Sozialen Kontakt zu anderen Ratten können wir ihnen ja kaum bieten. Unsere Jüngste ist jetzt gut ein Jahr alt. Die wird da wohl eher kurzen Prozess machen, als die Mutterrolle zu übernehmen, oder?

    Vielen Dank für eure Tipps,

    liebe Grüße

    ADP

  • Huhu! :winki:  

    4 Wochen sind zwar für Mädels sehr früh, aber in dem Alter kommen die Kleinen durchaus ohne Mama klar im Notfall.

    Ich würde viel zufüttern, viel päppeln. Außerdem direkt zum TA.

    Bei so jungen Mäusen ist AB ein bisschen schwierig, weil sie eben noch so jung sind. Aber bevor sie gar nicht behandelt werden, muss es eben AB sein. Ich glaube, bei unseren "ehemaligen" Babys gab es auch schon Baytril, als sie bei uns ankamen.

    Allerdings kann es sein, dass deine Babys im schlimmsten Fall nicht drüber weg kommen und eingehen, trotz Behandlung. Außerdem, das ist sehr wahrscheinlich, werden sie kleiner bleiben und evtl. auch ihr Leben lang mit Atemproblemen zu kämpfen haben. Mit einem guten TA kann man das allerdings gut in den Griff bekommen.

    Sozialen Kontakt würde ich den Beiden momentan verwehren. Das wäre ja auch Stress und evtl. auch gefährlich; sie sind ja wenigstens zu zweit, sie sollen lieber erst mal gesund (oder gesünder) werden und ordentlich wachsen.

    Bevor sie nicht halbwegs gesund sind bzw. sich erholt haben, würde ich keine Inti starten, auch wenn das unter Umständen länger dauert als bis zu deren 10. Lebenswoche.

    Alles Gute und ganz viel Glück für die kleinen Würmchen!

    Ps: Danny hatte mal einen besonders schweren Fall bei ihren letzten Babys, vielleicht kann sie dir noch weiterhelfen...

  • Hallo,

    Mycoplasma pulmonis tragen sowieso beinahe alle Ratten. Wenn es akute Beschwerden gibt, ist meistens ein Sekundärinfekt im Spiel, auch wenn man das selten definitiv sagen kann. Eine AB-Behandlung ist da wohl leider ohne Alternative, aber Baytril schlägt bei Lungensachen meistens gut an und ist relativ gut verträglich. Wichtig ist, dass die kleinen Damen ausreichend Energie und Vitamine bekommen, aber das hat Murphy alles schon aufgezählt. ^^

    Ganz wichtig: die Kleinen sind mit 4 Wochen viel zu jung, sich gegen ein Alttier zur Wehr zu setzen. Das heißt, man darf Babies nur mit anderen Babies zusammen setzen, niemals mit fremden älteren Tieren, das hast du richtig vermutet. Zu den "Großen" dürfen sie erst, wenn sie etwa 3 Monate alt sind (10-12 Wochen). Sofern sie sich schnell erholen und kräftiger werden, könntet ihr theoretisch in einigen Wochen nachdenken, ein oder zwei weitere Notfall-Zwerge (unter 10 Wochen) dazu zu nehmen, denn in dem Alter muss man meistens nicht wirklich "integrieren". Aber mit den älteren Tieren muss danach eine richtige Integration durchgeführt werden.

  • Hey,

    also ich habe ja auch Jungens, die früher von der Mama weg mussten, als sie für gewöhnlich getrennt werden. Aber da sie ja sich hatten, merke ich jetzt eigentlich keinen Unterschied bei ihnen - gut, sie sind aufdringlicher als meine bisherigen Ratten ;) Aber das ist ja keine Verhaltensstörung.

    Zum Atemwegsinfekt:

    Ich hoffe, das wird wieder! Aber oftmals steckt in so kleinen Körpern ja mehr drin, als man denkt.

    Weiß grad gar nicht, wie das so mit Baytril bei so jungen Tieren ist - hab an der Uni gelernt, dass Enrofloxacin (also der Wirkstoff von Baytril) bei Tieren im Wachstum das Knorpelgewebe schädigt. Wäre das bei so jungen Tieren nicht auch der Fall?

    Würde da eventuell noch mal beim Tierarzt nachfragen, vielleicht gibt es da besser verträglichere Wirkstoffe für so junge Ratten?

    Liebe Grüße,

    Maren

  • Zitat

    Weiß grad gar nicht, wie das so mit Baytril bei so jungen Tieren ist - hab an der Uni gelernt, dass Enrofloxacin (also der Wirkstoff von Baytril) bei Tieren im Wachstum das Knorpelgewebe schädigt.

    Da sagst du was, das hatte ich beinahe vergessen. Ja, von der Nebenwirkung habe ich auch schon mal gehört. Also vielleicht besser Chloromycetinpalmitat oder Convenia, sofern die hoffentlich eine solche Nebenwirkung nicht haben. Auf jeden Fall den TA fragen.

  • Hallo,

    das ist natürlich keine schöne Geschichte. Sehr traurig für die Zwerge schon so früh ihre Mama zu verlieren.

    Aber dass sie immerhin 4 Wochen lange ihre Mama hatten, ist schonmal Glück. Sie fressen in dem Alter schon eine ganze Weile Trocken- und Frischfutter und sie haben immerhin sich gegenseitig, auch wenn es natürlich schöner wäre, sie wären mehr als nur 2.

    Als AB würde ich auch lieber nicht Baytril nennen wollen, weil dabei zumindest bei jungen Hunden nachgewiesen ist, dass es das Wachstum beeinträchtigt (Studien an Ratten gibt es laut meiner TA keine). Sie gibt bei jungen Ratten dann lieber Chloromycetin-Palmitat.

    Auf jeden Fall sollte das schnell vom TA abgeklärt werden, wie es um die Atemwege der Zwerge bestellt ist, weil in dem Alter kann es noch schneller las bei älteren Ratten sehr schlecht enden.

  • Guten Abend,

    gut, das beruhigt mich alles ein wenig. Wenn ich mir schon die Arbeit mit den kleinen Scheißern machen, dann will ich natürlich auch, dass sie mindestens ihre 2 Jahre schaffen :)

    Ich werde das mit den Atemgeräuschen auf jeden Fall weiterhin beobachten. Es könnte allerdings auch sein, dass die kleinen den Wassernapf nicht gewohnt sind, und daher vielleicht etwas aspiriert haben. Das würde zumindest erklären, warum die Atemgeräusche nur sporadisch auftreten. Aber man weiß ja nie....

    ... warum allerdings die Mutter so lange "leiden" gelassen wurde, bis die Besitzerin zur TÄin ist, ist mir auch ein Rätsel. Aber gut, den Fehler habe ich auch einmal gemacht und dann kein zweites Mal mehr.

  • Also gut, jetzt sind wir durchs gröbste durch.

    Minimi ist inzwischen aufgedreht wie ein Schnitzel aber Narkolepsie heißt nicht umsonst so. Die TÄin sagte wiedermal Standard AB-Therapie. Allerdings habe ich so langsam den verdacht, dass es die ersten Resistenzbildungen gibt. Das Baytril hat nicht - wie gewohnt - innerhalb von zwei Tagen stark angeschlagen, sondern etwa eine Woche gebraucht, bis die Atemgeräusche weg waren. Nach Rücksprache der TÄin sollten wir die Gabe von 8 auf 14 Tage verlängern, da es jetzt sehr gefährlich werden könnte, die Therapie zu beenden (um eine zusätzliche Resistenzbildung zu vermeiden).

    Also prinzipiell ist die Infektion fast abgeklungen, die Ratte pfeift und niest nicht mehr.

    Allerdings ist sie nach wie vor sehr träge und schläft sehr viel. Die andere spackt ohne Ende, aber Narkolepsie schläft und kuschelt und ist ein kleiner Schisser.

    Ist das ihr Charakter? Oder warum ist sie so zurückhaltend?

    PS: Ich sprach mit meiner TÄin bzgl. Baytril und Knorpelschäden. Sie sagte, das trete nur bei ... und jetzt hab ich den Rest vergessen. Tenor war allerdings, dass es selbst bei Hunden nur unter besonderen Umständen im Wachstum passieren KANN, es aber keine dokumentierten Fälle bei Nagern gibt. Also ist Baytril gefahrlos zu geben (abgesehen von den ganz seltenen Fällen, bei denen es nicht so ist).

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