Ratten lethargisch

  • Hallo liebe Community,

    unsere beiden Nasen Stella und Luna wohnen jetzt bereits seit einem halben Jahr bei uns. Wir haben sie aus dem Zoohandlung im Alter von 10 Wochen gekauft, da waren sie gerade erst 4 Wochen in der Tierhandlung. Aufgrund dieser relativ kurzen Zeitspanne dachten wir, trotz der üblichen Vorbehalte gegenüber Zoohandlungen, die uns durchaus bewusst sind, dass wir die beiden Kleinen vielleicht umhegen und umpflegen können, sodass sie nur noch Gutes erleben und ein bisschen aufblühen könnten.

    Das scheint leider nicht ganz geklappt zu haben. Obwohl wir uns viel im Internet angelesen haben über das Zähmen von Ratten und wir jeden Tag den Kontakt mit den beiden suchten, blieb besonders die große Schwester Luna sehr scheu und skeptisch. Obwohl wir einen großen dreistöckigen Käfig haben, der außerhalb der Reichweite von gefährlichen Luftzügen oder nervigen Menschen-Maschinen (also TV und Radio) steht, sind die beiden sehr verschlafen und werden bis spät in die Nacht so gut wie nie wach.

    Auch ihre Neugier scheint relativ beschränkt zu sein. So wirklich Interesse am Leben außerhalb des Käfigs haben sie nicht. Auf diese Beobachtung hin haben wir uns überlegt, den Auslauf nur noch in der Nähe vom Käfig zu geben, sodass sie sich jederzeit zurück ziehen können. Aber auch das hat nur begrenzten Erfolg gezeigt. Luna ist weiterhin sehr skeptisch, inzwischen kommt sie zwar vielleicht ein, bis zwei Mal pro Woche freiwillig aus dem Käfig, aber ansonsten schläft sie trotz offener Türen, angebotener Leckerlies und Lockrufen einfach weiter.

    Stella, die in dem Rudel eher die Unterwürfige von beiden ist, ist hingegen durchaus neugierig und experimentierfreudig, aber täglichen Auslauf lehnt sie in unseren Augen ebenfalls ab.

    Eigentlich, um die Lage zusammenzufassen, sind unsere Ratten bis weit in die Nacht hinein am Pennen... . Obwohl sie einen gesunden Eindruck machen und wir uns täglich mit ihnen beschäftigen, zeigen sie (Luna mehr als Stella) nur wenig Neugier für den täglichen Auslauf. Auch das Zähmen haben wir inzwischen aufgegeben, weil wir aufgrund ihrer Herkunft mal davon ausgehen, dass sie schlechte Erfahrungen mit dem Züchter gemacht haben. Aber da sie keine panische Angst vor uns haben, ist das soweit auch okay. Nur den Auslauf in der Nähe vom Käfig würden wir gern öfter anbieten.

    Was sind eure Erfahrungen mit solchen verschlafenen Ratten? Sollte man sie dann aus dem Käfig "zwingen"? Sollte man sie lieber tagelang in Ruhe lassen, bis sie dann eventuell doch mal Neugier zeigen? Sollte man sich Sorgen machen?

    Wir wären für einige Tipps dankbar.

    LG von Stella, Luna und Futterlieferanten :winki:

  • Hey,

    in deinem Post schreibst du von deinem "Rudel". Leider bilden 2 Ratten kein Rudel, sondern lediglich ein Paar. Da du dich scheinbar über die Zählung belesen hast, fehlt jedoch ein wichtiger Punkt: die artgerechte Rattenhaltung.

    Ein Rudel beginnt erst AB 3 Tieren. Die Ratten haben so die Möglichkeit, auszuwählen, was sie gerade tun möchten und mit wem sie sich beschäftigen. Sie werden also deutlich ausgeglichener. Bei Paarhaltung haben sie diese Freiheiten nicht, es ist quasi eine Zwangsehe, die im schlimmsten Fall zu bösen Streitereien führt.

    Du solltest dich also in das Thema "Integration" einlesen und schleunigst 2 weitere Nasen desselben Geschlechts aufnehmen. Bestenfalls gibt es in deiner Ecke eine Notfallvermittlung, die dir bereits etwas zu den jeweiligen Charakteren sagen kann.

    Wenn du Glück hast und schon zahme Nasen bekommst, kann es gut sein, dass sich deine alten Ratten etwas von den Neuen abschauen und mit weiterem Training die Scheu verlieren.

    Dass sie fast nur schlafen, kann einerseits ein gesundheitliches Problem sein oder aber Langeweile. Ein 3-stöckiger Käfig heißt nicht automatisch, dass er auch geeignet ist. Vllt. hast du mal ein Foto.

    LG

  • Hallo,

    die Rudelhaltung ist für Ratten wichtig, die ein Netzwerk an Beziehungen benötigen. Und für ein "Netz" braucht man eben mindestens 3. Von der Notwendigkeit abgesehen hat die Rudelhaltung zwei wichtige Effekte:

    1. die Tiere sind deutlich(!) aktiver (Zweierhalter sind da regelmäßig über die neue Aktivität erstaunt, wenn sie nur ein Tier zu zweien hinzuintegrieren)

    2. die Charaktere polarisieren nicht so stark. Da auf Verhalten bei Zweierhaltung nur von einem Individuum - also immer gleich - reagiert wird, entwickelt sich meist ein verstärkt scheues und ein verstärkt neugieriges Tier.

    Die Zähmung brauchst du auch nicht abschreiben. Erfahrungsgemäß kann man Ratten aus viel schlimmeren Verhältnissen, in denen sie darüber hinaus auch viel länger gelebt haben, noch zu echten Menschenfreunden machen. Wichtig ist, dass du dich in dieser Phase täglich zusammen mit ihnen in den Auslauf setzt. Im Auslauf sollten viele Beschäftigungsmöglichkeiten sein. Also nicht nur Einrichtung wie Häuschen oder Röhren, sondern verschiedene Futterbeschäftigungen. Das macht ihnen Spaß und sie werden aktiv. Dabei kannst du auch mit Leckerlies locken und immer mal wieder sog. "Anfassübungen" machen - kurz in die Hand nehmen und gleich wieder absetzen.

    Die Zähmung im Auslauf ist quasi idiotensicher.

    Wenn du dann noch ein Rudel hast, wirst du eine ganz andere Rattenhaltung erleben ^^

    LG Katharina

  • Hallo!

    ich würde auch sofern möglich über weitere Tiere nachdenken. Es ist sehr gut möglich, dass sie dann viel aktiver werden. Und ansonsten halte ich es ebenfalls für gut möglich, dass sie noch zahmer werden. Sowas braucht manchmal einfach Zeit. Ich drücke Euch die Daumen, dass sich alles gut weiterentwickelt und vor allem, dass es möglich ist, das Rudel auf vier Tiere zu erweitern. Das wäre glaube ich ideal.

    Grüße!
    Steffi

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