Nährwert Verschiebung bei zusammenmischen verschiedener Trockenfutter?

  • Hallo zusammen,

    Mittlerweile habe ich mich ziemlich lange und ausführlich zu den verschiedenen Möglichkeiten bei Trockenfutter belesen und und dabei ist mir immer wieder die Aussage ins Auge gesprungen, dass sich die Nährwerte verschieben, wenn man verschiedene Trockenfutter zusammen mischt.

    Versteht mich nicht falsch, ich habe natürlich nicht vor, verschiedene Trockenfutter zu mischen, aber ich verstehe die Aussage einfach nicht.

    Wenn ich ein Trockenfutter A habe, in dem alle Werte gedeckt sind, und ein Trockenfutter B, indem ebenfalls alle Werte gedeckt sind, inwiefern können sich dann die Nährwerte verschieben, wenn ich beide zusammenmische?

    Es wäre toll, wenn mir das jemand erklären könnte :rolleyes:

    Liebe Grüße, Ina

  • Hallo,

    ich gehöre zu den Leuten die diese Aussage auch nicht verstehen bzw. ihr wiedersprechen darum kann ich da nur bedingt helfen. Was ein Problem ist (und für Laien die sich nicht genau einlesen oft nicht durchschaubar) ist wenn eines der beiden Futter eben nicht korrekt auf die Nährwerte abgestimmt ist, dann ist es die Gesamtmischung auch nciht.

    Auch wird teilweise angeführt dass wenn bestimmte Futterkomponenten die für die Nährstoffbalance des Futters eine wichtige Rolle spielen durch das Mischen so selten werden, dass sie in der gesamtmischung kaum noch vorhanden sind das problematisch sein kann. (also man mischt futter A und B und in Futter A ist Komponente X die dort vorrangig für Stoff Y zuständig ist nur zu 6% enthalten. Dann ist in der Gesamtmischung Komponente X nurnoch zu 3% drin und unwarscheinlich dass in jeder Portion überhaupt noch genug davon landet. Auch diese Logik erschließt sich mir aber nicht ganz weil eben in Futter B auch irgendwo Stoff Y enthalten sein muss... Klar könnte ggf. noch "unausbalancierter" selektiert werden, aber wenn man totale selektiernasen dabei hat, hat man eh ein problem finde ich^^)

    Ich stehe dazu, dass ich zwei ausgewogene Futtersorten mische (bzw. 1 im Käfig und 1 im auslauf anbiete) nämlich Serenas Selbstmischung und SSSR. Für mich sind so die Vorteile der selbstmischung (Abwechslung, natürliche Zutaten) mit den Vorteilen vom SSSR (selbst meine schlimmsten selektierfans haben zumindest in dem teil des Futters dass sie in Form von SSSR zu sich nehmen eine gesunde Nährwertverteilung, sie sind den geschmack gewöhnt wenn ich mal damit päppeln muss) kombiniert. (Selbstverständlich muss ich auch das zusatzfutter darauf abstimmen, also frischfutter und eiweißzusatzfutter so geben, dass es eben zu 1/2 fütterung mit Serenas Mischung passt, SSSR z.b. hat das eiweiß ja schon miteinberechnet)

    liebe Grüße

  • Zwei Futtersorten mit demselben (auf die Ratten abgestimmten) Nährstoffverhältnis kann man mischen, wie man will, das Nährstoffverhältnis bleibt gleich. Mathematik und so :D . Wenn eine der Futtermischungen aber kein gutes Nährstoffverhältnis hat, ist die Gesammtmischung auch nicht gut. Also nur Sorten verwenden, von denen du sicher weißt, dass sie ein gutes Nährstoffverhältnis haben (z.B. Serenas Mischung oder SSSR).

  • In der Regel hat jedes Futter eine bestimmte Menge an unterschiedlichen Zutaten.

    Üver diese bestimmte Menge lässt sich der Nährwert und die analytischen Bestandteile ermitteln.

    Eigentlich sollten diese analytischen Bestandteile an den jeweiligen Organismus bzw den Bedarf daran angepasst sein.

    Problem könnte beim Vermischen sein, das man plötzlich ein Mehr an Calcium, Phosphor oder Ähnlichem erhält, weil sich die Futterteile die daran Reich sind, "vermehren".


    So die Theorie.

    In der Praxis sieht's aber dann so aus, das sich die Tiere im besten Fall das vom Futter rausnehmen, was die Stoffe enthält, die ihr Körper zum Funktionieren gerade braucht.

    Im schlechtesten Fall nehmen sie das, was schmeckt - das sind leider idR. Die Teile die dick machen.

    Das nennt man Selektieren und passiert unterbewusst bei Tieren.

    Unterstützen kann man es, indem man gutes Futter anbietet, mit vielen ganzen Stücken, grosser Auswahl und möglichst wenig bearbeitete Bestandteilen (am besten überhaupt nicht). Heisst, nix extrudiertes, gepufftes und gepopptes.


    Ich vermische das Futter auch und biete diverse Mischungen etc. an. Einfach für den Geschmack u d die Auswahl.

  • Zitat

    Problem könnte beim Vermischen sein, das man plötzlich ein Mehr an Calcium, Phosphor oder Ähnlichem erhält, weil sich die Futterteile die daran Reich sind, "vermehren".

    Hi,

    diese Art "Problem" hättest du aber auch bei einer einzelnen Futtersorte, wenn diese, so wie das Selbstmischfutter, aus verschiedenen unterschiedlichen Bestandteilen besteht. Um dieses "Problem" zu umgehen, müsstest du jeden Tag von jedem einzelnen Bestandteil die prozentual richtige Menge abzählen und in den Futternapf geben plus darauf achten, dass jedes Tier, passend zum Körpergewicht und passend zum Status (im Wachstum, trächtig...) die für es passende Menge davon zu sich nimmt. Relativ utopisch, das hinzubekommen.

    Stattdessen hofft man darauf, dass ein Zuviel an einem Tag von einem Zuwenig am nächsten Tag ausgeglichen wird. Und die Erfahrung zeigt, dass das klappt. Der Körper/Stoffwechsel eines Lebewesens ist immer in gewissen Grenzen flexibel, nur eine ständige Überversorgung oder chronische Unterversorgung an manchen Inhaltsstoffen (nicht einmal an allen) kann auf Dauer zu Problemen führen.

    Meine letzte Rattenzeit ist schon etwas her, damals gab es noch nicht einmal Rattenfutter zu kaufen. Die Tiere bekamen einen Mix aus verschiedenen Müslisorten, Papageienfutter mit Sämereien, Grünfutter, ab und an Fisch, Insekten oder Milchprodukte für die Eiweiß- und Vitaminversorgung oder mal einen ausgekochten Knochen für Phosphor/Calzium und sie waren allesamt fit und gesund. Ab und an haben wir sie am Hundenapf erwischt. Ich will damit sagen: eine Ratte ist keine Maschine, die kaputt geht, wenn sie nicht jeden Tag exakt für ihren Bedarf gefüttert wird. Nicht umsonst überleben sie als Art praktisch alles, sie sind einfach enorm flexibel und anpassungsfähig, auch in ihren Ernährungsgewohnheiten.

    Es ist nicht verkehrt, sich an dem zu orientieren, was eine wilde Ratte fressen würde und dafür tun müsste. Ratten werden oft dann dick, wenn sie zu bequem an ihr Futter kommen. In der Natur würden sie stundenlang für ihr Futter arbeiten müssen, im Käfig hüpfen sie schlimmstenfalls nur einzwei Meter bis zum Napf und schlagen sich den Bauch voll. Hat eine Ratte Langeweile, wird ebenfalls gerne über Bedarf gefressen.

    Ich hoffe, das klingt nicht so, als würde ich die Rattenfertigfutter oder das gerechnete Futter unsinnig finden. Eher das Gegenteil ist der Fall, ich finde ein bisschen Sicherheit darin, das Richtige zu füttern, ganz schön. Ich will nur darauf hinaus, dass es nicht schlimm ist, wenn es mal nicht hundertprozentig stimmt und dass z.B. 80% auch schon ein toller Wert wäre. Wenn man es ganz genau nähme, müsste man auch jedes Naschi, jedes Extra, jede Knabberei und jedes Stück Obst und Gemüse in die Tagesration einrechnen und das TroFu entsprechend anpassen. Aber wo bliebe da der Spaß am Füttern? Und wo die Verhältnismäßigkeit?

    Kurz: wenn die verschiedenen Futter gut zu den Bedarfswerten der Ratte passen, hätte ich keinerlei Bedenken, aus ihnen eine Mischung herzustellen und diese täglich zu geben.

    Ich würde aber auch nicht davon ausgehen, dass die neue Mischung irgendwie besser ist als die Ursprungsmischungen. Vielleicht wäre es doch irgendwie netter, die Grundfutter abwechselnd zu geben, Stichwort Abwechslung.

  • Deswegen sprach ich auch von "Theorie".

    Das die Tiere bei Strukturfutter selber für eine Nährwerteverschiebung sorgen, ist eigentlich klar (selbst wenn man das Futter abzählen würde, fressen sie trotzdem nicht genau das (ausser sie hätten keine Wahl weil die Menge zur Selektion zu gering ist)).


    Ansonsten kommen wir doch ziemlich überein. Warum der erhobene Zeigefinger?

  • Sorry, als erhobener Zeigefinger sollte das nicht rüberkommen. Ich bin manchmal ein bisschen arg nüchtern.

    Vielleicht hätte ich außerdem mehr Platz zwischen dem ersten Absatz, der als Ergänzung zu deinem genannten Problem gedacht war, und dem Rest einlegen sollen.

    Nichts für ungut. *Blümchen*

  • Hallo, ich habe vor einiger Zeit mehrfach gelesen, dass das Futter Tima Rattima ein recht ausgewogenes und gut zusammengestelltes Futter sei.

    Jetzt habe ich aber schon zwei mal gelesen, dass besser nichts gepopptes oder buntes gepresstes im Futter sein sollte.

    Welches Futter wäre denn eine gute und erschwingliche Alternative? Mit dem zu fett werden haben meine Ratten anscheindend nicht, sie müssen auch immer zum Futternapf klettern / springen. Allerdings habe ich sie auch erst seit 5 Wochen.

    Das zu dicke Männchen, bisher Einzelgänger, den sie mir im Tierheim kastriert und zu den 2 Weibchen integriert haben, hat sogar gut abgenommen (bis normal / leicht moppelig).

    Deshalb würde wahrscheinlich etwas mehr fett- /oder kohlehydratreiches Futter den 3 nicht schaden.

    Ich bin bloß ein bisschen verwirrt, da ja einerseits s.o. nichts gepresstes /gepopptes im Futter sein sollte, andere aber widerum Futter mit solchem Inhalt als gut beschreiben. Genau so ist es bei Futter mit vielen Kräutern und somit drohender Mineralienüberversorgung.

    Danke für euere Antworten.

  • Am Besten ist Selbstmischfutter. Da haben sie alles, was sie brauchen (nur etwas Eiweis und natürlich FriFu muss man noch zufüttern). Das einzige mir bekannte fertige Futter das auch nach Nährstoffen gemischt ist, ist SSSR. Das sind allerdings alles Pellets, wodurch das Fressen meiner Meinung nach arg langweilig wird, ist ja immer dasselbe mit dem gleichen Aussehen und dem gleichen Geschmack.

    Wenn Fertigfuttersorten als gut bezeichnet werden, heißt das normalerweise nur, dass sie nicht so sch**** sind wie die meisten anderen Sorten.

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