Alter Herr zu dick, Futternapf sofort leer

  • Hallo zusammen,

    ich lese hier schon recht lange mit, aber nun muss ich mich auch mal melden. Ich habe schon eniges zu dem Thema Ernährung hier gelesen, aber leider finde ich keine Lösung für mein Problem.

    Eines meiner Rudel besteht zur Zeit aus zwei älteren Böcken (2 Jahre alt).

    Ich habe das Problem, dass sie sich kaum noch dazu motivieren lassen sich groß zu bewegen. Beide sind jedoch körperlich und geistig komplett fit. Im Auslauf suchen sie sich am liebsten die bequemste Ecke zum schlafen, anstatt sich auszutoben, auch wenn ich versuche es jeden Tag interessant zu gestalten. Sie sind einfach nicht mehr die Jüngsten.

    Eric wiegt zur Zeit ca 500g und hält das Gewicht, ist vom Körperbau etwas schmaler als Quinn. Ich finde ihn vielleicht etwas mopsig, jedoch nicht dick, was mir auch die Tierärztin bei der letzten Kontrolle bestätigt hat. Um ihn mache ich mir keine großen Sorgen, da ein bisschen Puffer für den Krankheitsfall nicht verkehrt ist.

    Quinn dagegen hat zwar einen etwas größeren Körperbau aber wiegt satte 620g. Er hat schon sehr ausgeprägt Fettröllchen, die auch über den Hinterbeinen hängen, wenn er sich hinsetzt. Auch der Bauch hängt verdächtig nahe des Bodens. Er ist jedoch nicht beweglich eingeschränkt und körperlich fit.

    Ich fütter Rattima, ca 20g pro Tier pro Tag und Gemüse.

    Leider wird seit einiger Zeit sofort alles weggeputzt, sobald es in dem Käfig landet. Deshalb füttere ich die Menge über den Tag verteilt morgens, mittags, abends, damit sie nicht hungern müssen über den Rest des Tages. Mir ist bewusst, dass eigentlich immer etwas zur Verfügung stehen sollte, aber das geht einfach nicht, da sie einfach alles sofort in sich reinschaufeln.

    Futterneid im klassischen Sinne kann ich nicht beobachten. Beide fressen zusammen, nebeneinander, wie ein altes Ehepaar. Quinn schaufelt es schneller in sich rein als Eric, wodurch die Aufnahmedifferenz der beiden entstehen könnte. Meine Frage ist, ob ihr an dieser Stelle Tips zur Problemlösung habt, oder man das Gewicht in dem Alter nur noch toletrieren kann. Würde es vielleicht helfen die beiden bei der Futtergabe zu trennen? Das Problem des "dauerhaften Futter-Bereitstellen" würde jedoch weiterhin bestehen. Könnte dies bei der geplanten Vergesellschaftung mit Jungtieren besser werden, oder diese sich sogar negativ auf das Problem auswirken?

    Vielleicht hat ja jemand einen Tip, wie ich mit dem Problem umgehen kann.

    Danke euch!

    Es grüßen Eric, Quinn, Sinus, Cosinus, Tangens und die Körnergeberin

  • Huhu,

    zumindest die "Nährstoffdifferenz" könntest du umgehen, wenn du mal Supreme Science Selective ausprobierst. Es sieht langweilig aus, aber viele Ratten lieben es. Manche hatten damit auch Erfolge bei der Gewichtsreduktion.

    Zudem kannst du das Futter auch verstecken und verteilen, anstatt es nur in den Napf zu geben. (In Klopapier einwickeln und in die Gitterstäbe stopfen, zB - ich packe auch immer ein paar "Nieten" rein, dann müssen sie auch schnüffeln.)

    Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Grammangabe nicht so viel sagt, aber prinzipiell sollten die Herren den ganzen Tag Futter zur Verfügung haben, so die Theorie. Vielleicht doch mehr geben, nur eben weniger schnell verfügbar? Wenn man die Gabe limitiert, werden sie möglicherweise nur noch gieriger.

    Liebe Grüße

  • Das mit dem Futter verstecken habe ich eine Weile gemacht, hatte dann aber Bedenken, dass ich es nicht richtig kontrollieren kann, wenn sie etwas bunkern. Aber dies ist mit Sicherheit eine gute Motivation sich zu bewegen, danke für den Hinweis. Das werde ich wieder tun.

    Vielleicht ist deine Theorie mit der Futtergabe richtig. Kann hier noch jemand anderes was dazu sagen? Wäre ja schon eine drastische Umstellung für die alten Herren und ich habe Angst, dass sie dann richtig fett werden, wenn sie sich die ganze Ration reinschaufeln.

  • Hey

    Hast du mal versucht, das Futter statt im Napf in einem Turn-Around anzubieten.

    Mein Dickerchen Jiminy war auch so ein Nimmersatt. Als er sich dann für jeden Happen strecken und die Körnchen einzeln zusammensuchen musste, kannte er plötzlich auch ein Sättigungsgefühl.

    Was auch wichtig wäre, wäre Bewegung. Da sie körperlich eigentlich fit sind, muss da mehr Motivation her.

    Warum sind die beiden denn nur zu zweit? Allein schon ein grösseres Rudel, gern mit etwas jüngeren, agileren Ratten kann die Faulheit reduzieren und wenn sie sich mehr bewegen, ist vielleicht die Futtermenge auch wieder okay.

    Gerade Böcke sollten im Alter so lang wie möglich zur Bewegung animiert werden. Denn bei Muskeln ist es so, dass sie verschwinden, wenn sie nicht genutzt werden. Und gerade Böcke haben ja leider Probleme mit Muskelschwund an der Hinterhand.

  • Hallo,

    ich steige vom Fressnapf gerade wieder um auf zu erarbeitendes Futter, wie auch schon TissueStash vorgeschlagen hat.

    Wie gesagt, ist es kaum möglich sie zu motivieren, sich zu bewegen, aber ich versuche es jetzt erstmal verstärkt mit Futter.. verstecken, verbasteln, usw.

    Werden schon danach suchen, wenn sie HUnger bekommen und es riechen, denke ich. :kopst:

    Die beiden sind nur zu zweit, weil ihre Mitbewohner leider verstorben sind. :( Aus meinem ersten Beitrag kann man zwischen den Zeilen lesen, dass meine 3 Welpen mit den älteren Herren vergesellschaftet werden sollen. Da eins der Welpen jedoch leider vom Vorbesitzer einen Schnupfen mitgebracht hat, ist dieser vorerst in Behandlung.

    Ich hatte bisher wirklich nie Probleme mit dem Fressverhalten von Ratten, die beiden zerbrechen mir den Kopf. Ich hoffe, dass die Futtergabe-Umstellung und die Vergesellschaftung ihre Motivation zur Bewegung steigert.

    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Ein kleines Feedback:

    Entgegen meiner Befürchtungen klappt die Fütterungsumstellung ganz gut und ich denke ich konnte schon (nach 2 Tagen!) Fortschritte erzielen.

    Ich habe eure Anmerkungen ernst genommen und die Fütterungszeiten und -art angepasst:

    Am Montag habe ich statt 3x nur 2x TroFu gegeben (in der genannten Menge, abends natürlich noch Gemüse dazu). Diesmal nicht im Fressnapf, sondern verpackt in Toilettenrollen usw. Irgendwann am Nachmittag war jedoch alles schon weggeputzt.

    Gestern das erste mal eine große Portion (ca 3/4 der Menge) vom TroFu morgens. Nach der Arbeit habe ich mich gefreut, dass nichts gebunkert worden ist und nicht alles aufgefressen war. Gegen Abend gab es dann den Rest der Ration und Gemüse. Heute morgen war jedoch alles weggeputzt. Ich werde versuchen den Defizit mit Gemüse auszugleichen (also z.B. eine zusätzliche Ration Gemüse morgens), da ich die Menge des TroFu eigentlich ungern erhöhen will.

    Eric und Quinn stört das recht wenig, was ich nicht gedacht hätte, da sie ja schon älter sind und sich sonst auch über kleinste Änderungen immer erstmal ärgern.

    Verhaltensänderungen konnte ich gestern auch schon ausmachen: Es wurde nicht mehr gebettelt. Ich denke, selbst wenn die Umstellung nicht zu Gewichtsverlust führt ist es wesentlich besser für sie.

    Vielen Dank für eure Tips.

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