Ratte entlaufen

  • Hallo,


    ein Freund hat mir das Forum empfohlen - also Hi alle zusammen.
    Ich habe derzeit 3 Böcke, welche im (temperierten) Keller hausen. Die 3 sind 10-Monate alt und alle ganz liebe.
    Einer von Ihnen setzt sich im Auslauf immer direkt auf meine Schulter und wartet geduldig bis ich hoch gehe und das tägliche Frischfutter hole.
    Dabei darf er - beaufsichtigt - auf der Arbeitsplatte rumflitzen, er ist auch allgemein eigentlich der, der sofort kommt, wenn ich mich dem Käfig nähere und auch auf meinen "Spezialfutterruf" (getrocknete Mehlwürmer) - zweimal mit der Zunge schnalzen - am Besten reagiert.

    Er putzt mir die Haare wenn er auf meiner Schulter sitzt und verkriecht sich in meinem Pulli, wenn er kuscheln will.
    Nun ist er mir leider, als ich gestern auf dem Weg nach oben in die Küche war, einfach von der Schulter gesprungen und sofort in den Kellerregalen verschwunden.
    Ich habe dort nichts giftiges, scharfes oder ähnlich tödliches, falls Jemandem jetzt das Herz stehen bleibt, auch die beiden Steckdosen sind auf Brusthöhe.
    Nun ist es aber so, dass er seit gestern nicht mehr auf mich reagiert. Er springt sofort weg, wenn er mich sieht und verschwindet zwischen den Regalen.
    Mehlwürmer, Käsepaste, Leckerlis, Frischfutter, selbst Würstchen hab ich einfach mal probiert - alles egal.
    Ich denke er genießt gerade seine neue Freiheit außerhalb des Auslaufs, obwohl das, meiner Meinung nach, schon recht groß und gut eingerichtet ist.
    Was soll ich nun tun? Eine Lebendfalle aufstellen und ihn einfangen? Warten bis er hungrig und durstig zu mir kommt? Doch lieber Futter und Wasser bereitstellen?
    Ein Freund meinte ich soll Salzwasser aufstellen, damit er durstiger wird, aber das finde ich nun total daneben.

    Ach da fällt mir noch ein;

    seit er weg ist, gibt es zwischen den anderen Beiden auf einmal ein hartes Gerangel. Einer meiner Beiden hatte eine kleine offene Stelle am Schwanz und allgemein gibt es im Moment viel Gequieke und Rangelei zwischen den Beiden.
    Hat das etwas mit dem Verschwinden meines Böckchens zu tun? ( Meiner Meinung ist er der Chef der Dreien gewesen)
    Gibt es jetzt neue Machtkämpfchen?

    Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen, da ich ja auch das Vertrauen zu dem Kleinen nicht in Mitleidenschaft ziehen möchte.

    vielen Dank!
    Miri

  • Hallo!

    Das klingt ja nicht so toll. Kann er denn irgendwie aus dem Raum raus in dem er ausgebüxt ist? Du solltest es ruhig angehen und ihm an einer Stelle Wasser und Futter hinstellen. Wenn Du Geduld hast kannst Du dich in den Raum setzen und abwarten und beobachten wie er auf das Futter reagiert. Vielleicht beruhigt er sich ja wieder und Du kannst ihn einsammeln.


    Der Grund warum er ausgebüxt ist scheint mir tatsächlich Jungs-Kram zu sein. Da wir nie Böckchenrudel hatten kenne ich mich da nicht so aus. Wenn es zu lange dauert bis er wieder zu seinen Rudelgenossen kommt kann es schwierig werden weil er quasi neu integriert werden muss. Die anderen vergessen nämlich nach ein paar Tagen quasi das er noch zum Rudel gehört. Wichtig ist erschrecken zu vermeiden und ihn nicht in die Enge zu drängen.


    Lebendfalle wäre eine Option, allerdings sollte man mir den Dingern vorsichtig sein. Ich habe selbst zwei davon (eine mal zum Einfangen und "deportieren" eine Wildratte genutzt) und musste beide mit dickem Gewebeklebeband nachrüsten um das Risiko von Schwanzverletzungen durch Einklemmen zu minimieren. Für eine Maus habe ich mal ein Gehege (später auch eine Transportbox) mit einer Lebendfalle kombiniert so das die Maus durch die Rückseite der Falle ins Gehege kam und nicht wieder raus.


    Die Unterbringung im Keller scheint mir erstmal nicht so optimal. Bekommen sie dort auch Tageslicht?


    Halt uns auf dem Laufenden wie sich die Sache entwickelt.


    VG

    SternFuchs*

  • Hallo,


    ersteinmal wird immer davon abgeraten Ratten auf der Schulter o.ä. zu transportieren, egal wo. Ein ungeplanter Sturz der Ratte kann von Schulterhöhe schwere Verletzungen ergeben.


    Dass der Bock aus dem Auslauf raus will ist nicht ungewöhnlich, egal wie groß der ist. Es ist trotzdem ein Gefängnis und bei manchen überwegt der Freiheitsdrang.


    Ebenso ist es nicht ungewöhnlich, dass die 2 verbleibenden Ratten anfangen sich zu streiten. Durch das Fehlen der 3. Ratte wird die Rudelstruktur durcheinander gebracht. Im schlimmsten Fall wird die 3. Ratte nicht mehr akzeptiert, sodass eine Integration nötig werden kann, wenn du ihn zurück bringen willst.


    Wenn er sich gar nicht mehr von selbst meldet oder du ihn auf keinen Fall mehr einfangen kannst würde ich durchaus eine Lebendfalle in Betracht ziehen. Wichtig Ist dabei, dass man nicht die kleinen für Mäuse kauft, sondern die Großen, da sonst der Schwanz eingeklemmt werden könnte. Das funktioniert dann nur so, wenn er nur dort Futter finden könnte, nirgendwo sonst.


    Salzwasser ist eine ganz ganz schlechte Idee, aber das hast du ja schon selbst erkannt.


    VG

    Nicht verloren, nur vorausgegangen

    Rosa Ratte, Marlo, Quinn, Eric, Cosinus, Tangens, Sinus, Elektron, Neutron, Proton, Watt, Volt, Ohm, Lumen, Candela, Ampere

  • Hallo,


    danke für eure Antworten.

    Ich hatte auf verschiedensten Seiten gelesen, dass Ratten gern auf den Schultern sind, weil sie so neugierig sind und so alles sehen können.

    Meine Kleinen machen das auch von sich aus, deshalb dachte ich das wäre ok.

    Ich halte auch normalerweise meine Arme verschränkt, damit sie reinrutschen/runterrutschen können und dann in meinen Pullitaschen verschwinden können, da sind sie sehr gern.
    Das von der Schulter springen war auch ein wenig ungelenk beschrieben; er hat sich seitlich an meinen Klamotten runtergehangelt, aber halt in einem Affenzahn, so dass ich nicht reagieren konnte.

    Ich habe ihn jetzt mehrfach um mich rum flitzen sehen und ich habe ihm Leckerlis angeboten, aber er haut leider immer wieder ab.
    Ich habe nun eine Art Leiter, die in den Auslauf führt hingestellt, während die anderen Beiden drin sind, ich hoffe er probiert mal reinzuklettern.

    Zum Keller; der ist ebenerdig, hat ein 1m² großes Fenster und eine Außentür mit Milchglas - findet ihr das zu dunkel?

    Vielen lieben Dank.

  • Ja. Meine Tochter mag auch vieles was sie nicht soll 😉 Nee, im Ernst, es ist wirklich gefährlich. Entweder du hälst ihn wirklich in den Händen oder benutzt eine Transportbox, alles andere ist für einen Transport ungeeignet. Natürlich ist es absolut okay, wenn du auf dem Sofa oder im Auslauf sitzt und er dann auf dir rumklettert, das ist was anderes.


    Ratten sind dämmerungsaktive Tiere und brauchen eigentlich nicht unbedingt viel Licht. Aber z.B. zur Orientierung bzgl. Tag und Nacht ist natürliches Licht natürlich gewinnbringend. In einer Kammer ganz ohne Licht würde ich sie nicht halten, aber das was du beschreibst ist für mich persönlich okay. Sollte hierzu noch mehr Redebedarf bestehen kannst du gerne einen eigenen Thread dafür eröffnen.


    Das mit der Leiter klingt gut, du solltest nur penibel darauf achten wie sich die Jungs verhalten, wenn sie wieder vereint sind. Auch wenn die Trennung noch nicht lang ist kann es zu Rang-Kämpfen kommen. Sollte das der Fall sein muss eventuell getrennt und integriert werden. Ich drücke die Daumen, dass das nicht der Fall ist.


    VG

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  • Ich habe auch 5 Böcke und wenn einer mal hin geht wo er nicht soll (z.B. unter die Couch) möchte er auch Partu nicht mehr raus - je mehr ich es versuche desto weniger gefühlt. Manchmal geht er ein paar Schritte auf mich zu und dann wieder zurück - frechdachs. Kommst du denn gar nicht irgendwie an ihn ran mit Händen? Weil einmal ausgebüxt kommt meiner nicht mehr von alleine, egal welche leckerlis 😅 ich hab schon mal die Möbel (vorsichtig!) verschoben etc um wieder an ihn ranzukommen…

  • Huhu,


    vermutlich hat der entlaufene Bock in der fremden Umgebung ziemliche Angst, weshalb er sich so schnell wieder versteckt.


    Was du versuchen kannst:

    Eine Röhre (Drainagerohr oder Abflussrohr) an einem Ende mit einem Handtuch das in die Öffnung gesteckt wird verschließen. Im Rohr etwas leckeres zB Paste oder Leberwurst verstreichen. Wenn er rein geht versuchen die Öffnung schnell auf der anderen Seite abzudichten. So kannst du ihn zum Käfig transportieren.


    Ansonsten wäre auch eine Option den Käfig sicher abzutrennen und unten offen zu lassen. Die anderen Jungs dürfen aber nicht abhauen können, ist nicht immer bei jedem Käfig möglich. Manchmal finden sie auch wieder zurück in gewohnte Umgebung :)


    Sonst sind natürlich lebendfallen auch möglich. Dazu sind aber ja schon einige Tipps geschrieben.


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    danke für die vielen Tipps - er ist seit gestern wieder da.

    Er ist auf dem Boden rumgewuselt und ich hab ihm solang einen Mehlwurm hingehalten, bis er auf meiner Hand Platz nahm.

    Ich war echt ein wenig geschockt, weil er schon ein wenig abgenommen hatte.

    Wo ich dann aber erschrocken bin; Ich saß im Schneidersitz auf dem Boden, er klettert auf meine Schulter und beiß kräftig in mein Ohrläppchen, so dass es geblutet hat. Das hab ich von ihm noch nicht erlebt.
    Jetzt ist er wieder bei seinen Brüdern. Es gab tatsächlich ab und zu ein lauteres Quieken, aber jetzt liegen alle Drei wieder gekuschelt in der Hängematte.

  • Gut dass er wieder da ist! Wahrscheinlich muss er erstmal vom Stress ein bisschen runterkommen und hat deswegen gebissen? Meiner hat auch mal gebissen als er super gestresst war und war sonst total zahm… ich würde es mal beobachten mit den anderen wie sie sich vertragen, aber is ja schon mal gut wenn sie kuscheln 🥰

  • Ich würde das jetzt auch nicht persönlich nehmen. Solange das Rudel intakt ist und bleibt wird das schon wieder werden.

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