Ich hatte gedacht, daß das immer Tiere sind, die nach beendeten Versuchen abgegeben werden.
Die meisten Versuche enden mit der Obduktion der Tiere. Einzig in der Verhaltensforschung kommen selten mal Tiere nach dem Versuch aus dem Labor raus. Aber auch da wird häufig noch obduziert und nach Unterschieden gesucht.
Die meisten Tiere, die Labore ins Rehoming schicken, sind entweder Überschuss (falsches Geschlecht, Versuch abgesagt, ...) oder aus Ausbildungskursen. Da lernen dann Studenten und Laboranten den Umgang mit den Tieren, damit sie später Tierversuche durchführen können. Das Schlimmste, was den Tiere passiert, sind Narkosen, Injektionen von Kochsalzlösung, Sondenfütterung und Blutabnehmen. Aber das ist nichts im Vergleich zu den Toxizitäts- und Medikamententests. An deren Ende steht immer der Tod und die Obduktion.
Ein grosser Unterschied zu Züchtern ist aber der Aufwand. Für ein Labor ist es deutlich einfacher, die Tiere zu euthanasieren und dann zu entsorgen. Rehoming ist mit viel Aufwand verbunden. Es dürfen nur ganz bestimmte Tiere raus. Und dann müssen die auch parat sein, wenn sie geholt werden.
Ganz anders übrigens bei der Abgabe der euthanasierten Tiere (CO2) als Futtertiere für Zoos, Wildparks o.ä. Die meisten Unis lagern die toten Nager eh in Gefriertruhen. Dann werden die für die Abgabe halt in einem separaten Behälter gesammelt, bis da mal jemand die abholt.
Den Mehraufwand machen nur Labore, in denen Menschen mit einem gewissen Mass an Empathie arbeiten. Und ich persönlich finde, dass man diese Empathie nähren sollte. Sie kommt den Tieren im Versuch zugute. Und wenn sie wächst, dann hinterfragt vielleicht der ein oder andere sein Handeln. Je mehr das tun, desto eher können wir vom System Tierversuch wegkommen, auch wenn das ein langer Weg ist, auf den allein man nicht nur setzen sollte.