Erfahrungen mit kastrierten Weibchen?

  • Hallo

    Mich würde interessieren, ob hier schonmal jemand ein kastriertes Weibchen hatte und welche Erfahrungen damit gemacht wurden.

    Vorweg: natürlich kastriert man Weibchen nicht "just for fun" - das ist bei Weible ein großer Eingriff!!!

    Meine Drama musste trotzdem schon ganz jung (da war sie schätzungsweise etwa 8-10 Wochen alt) kastriert werden, denn sie kam aus einer Wohnungsräumung trächtig zu uns und bekam eine Gebärmutterentzündung, die in den Bauchraum durchgebrochen war. Da musste der TA also in einer Not-OP die Gebärmutter mitsamt "allem" (also Eileitern und Eierstöcken) entfernen. Wir haben damals um ihr Leben gekämpft, aber sie hat das dann recht gut überstanden - es war allerdings eine lange Heilungsphase vonnöten, bis sie wieder ganz auf den Beinen war.

    Drama ist zwar wieder gesund, aber: sie ist jetzt erst ein paar Monate alt und extrem "anders" als die anderen Weible. Sie ist zum einen extrem weich vom Fell her (so extrem hatte ich noch keine, die hat Fell so weich wie ein Degu) und vor allem extrem ruhig. Drama hat nie Freilauf sozusagen - nicht weil sie keinen haben könnte, sondern weil sie ihn nicht nutzt. Drama nimmt man aus dem Käfig, setzt sie aufs Bett und da bleibt sie dann, während alle anderen durchs Zimmer rasen. Schmusen tut sie sehr gerne und sie kommt auch mit allen Kameradinnen toll aus. Aber sie ist eben so überruhig. Und das ist für ein Weibchen in dem Alter absolut nicht normal.

    Nun habe ich mich schon gefragt, wie das wohl mit dem Hormonhaushalt so ist. Sie war ja noch in der Entwicklung, als sie operiert wurde und die Hormone sind ja dabei auch wesentlich. Darüber mache ich mir schon viele Gedanken, weil ja in den Eierstöcken und auch in der Gebärmutter doch einige Hormone gebildet werden, die meiner Drama nun fehlen.

    Deshalb würde mich interessieren, welche Erfahrungen es mit kastrierten Weibchen so gibt. Ob andere ähnliches beobachten konnten oder wie das so ist.

  • Hallo Dagmar,

    natürlich hab ich diesbezüglich keine Erfahrungen, aber bei Menschen kann das Fehlen dieser Hormone ja zu Depressionen führen. Und wenn man die hat, ist man ja auch antriebslos und lustlos. Leider hatte meine eine Großtante nach einem Gebärmuttervorfall damit zu kämpfen und bekam Ersatzhormone zugeführt, nun geht es ihr wieder besser. Vielleicht ist das ja ein Anhaltspunkt... Kann man bei Ratten Hormone zuführen?

    Grüßle,

    Jasmin

  • Hallo Jasmin

    Ja, eben darum dachte ich ja, dass Drama da auch irgendwie psychisch oder auch von der Gehirnentwicklung (sie war ja noch im Wachstum) retardiert sein könnte.

    So wirkt sie eigentlich recht zufrieden und ausgeglichen, kann auch eine Menge genießen. Sie ist eben nur "antriebslos" (wie du das auch beschrieben hattest - das ist das richtige Wort, das mir gefehlt hatte).

    Medikamentös Hormone zuführen dürfte sehr sehr schwierig sein - auch wegen der Einstellung. Und es ist halt auch nicht ganz ungefährlich bei Überdosierungen. Bin gerade dabei, mich dazu schlau zu machen - aber bislang habe ich dazu leider noch keine sinnvolle Literatur gefunden.

  • Huhu!  :winki:

    Wenn das wirklich stimmt mit den Hormonen, dass die Kleine deshalb ruhiger, sogar depressiv sein könnte, würde ich auch mal Bachblüten versuchen.

    Dass Hormone zusätzlich für so kleine Tiere schwierig zu dosieren sind, kann ich mir vorstellen, wenn es überhaupt entsprechende Hormone gibt.

    Aber Bachblüten würde ich wenigstens mal ausprobieren; verlieren kannst du dabei ja nichts.

    Grüßlein!

  • Hihi, ja, versuch doch mal Bachblüten ;)

    Naja, was ich so auf die Schnelle gelesen habe und in Erinnerung habe, würd ich mir halt vor allem wegen ihrer Knochenentwicklung sorgen machen. Vielleicht bei ihr verstärkt Ca-haltige Sachen füttern, öfter mal am Fruchtzwerg naschen lassen? ;)

    Östrogen scheint auch am Hörvermögen mitzuspielen, schonmal geguckt, ob die Drama schlechter hört als die anderen? Wär mal interessant.

    Wiki sagt interessante Sachen zu den Nachteilen der Ovariohysterektomie (wenn auch beim Hund):

    Zitat

    Die Kastration weiblicher Tiere hat mehrere potentielle Effekte. Am häufigsten wird nach einer Entfernung der Keimdrüsen eine deutliche Gewichtszunahme beobachtet, der mit strenger Futterrationierung entgegengewirkt werden kann. Es ergeben sich auch wesentlich augenscheinlicher mit einer hormonellen Veränderung einhergehende Effekte:

    • Harnträufeln (Harninkontinenz:( Als Spätfolge der Kastration tritt sie innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Operation auf und wird durch eine Verringerung der Schließmuskelspannung von Harnblase und Harnröhre hervorgerufen. Die Inkontinenz tritt im Mittel bei 10 % aller kastrierten Hündinnen auf und ist damit die häufigste unerwünschte Nebenwirkung. Das Risiko für Tiere über 20 kg Körpergewicht ist erhöht. Neben der Verabreichung von Sympathomimetika wie Ephedrin oder Östrogenpräparaten ist eine chirurgische Prophylaxe möglich. Bei dieser Kolposuspension wird der Uterusstumpf mit der Bauchdecke vernäht, was das Auftreten einer Inkontinenz unwahrscheinlicher macht.
    • Welpenfell: Das Wachstum der Unterwolle wird vor allem bei langhaarigen Rassen (Spaniel, Langhaardackel) deutlich wahrgenommen. Die Tiere bekommen ein seidig wirkendes Fell, das dem Welpenfell ähnlich sieht.
    • Scheidentzündung: Wird eine Hündin vor ihrer ersten Läufigkeit kastriert und leidet sie zu diesem Zeitpunkt an einer Junghundvaginitis, kann sich diese Erkrankung in eine chronische Scheidenentzündung umwandeln.

    Zumindest das Welpenfell trifft bei ihr ja jetzt schon zu.

    Ich hab ja mal zwei Mädels kastrieren lassen, eine ist leider in der Folge wegen Wundheilungsstörungen gestorben. Das waren wirklich in beiden Fällen riesen Schnitte, die da hätten heilen müssen und bei einer hat es leider nicht geklappt (haben wir schließlich euthanasieren müssen).

    Die andre hats grad mal so knapp überlebt, war da aber schon etwa 2 Jahre alt. Sie ist dann auch noch viele Monate älter geworden und hat zufrieden gelebt. Sie war auf jedem Fall viel ruhiger als alle anderen Mädels, allerdings war sie das vorher schon und bei ihr haben wir auch vorher schon ne geistige Retardierung vermutet, ob das danach noch schlimmer geworden ist, kann ich nicht sagen. Bei ihrem Alter war das alles nicht mehr so gut fest zu stellen, ruhig und überfreundlich war sie schon immer. Von demher...

    Nicht ganz so schlimm wie die Drama, die Nina ist schon die ganze Zeit rumgewatschelt, hatte auch arg mit Arthrose zu kämpfen und war die erste bei mir, die ihren Kalkstein eingefordert und regelmäßig gebraucht hat. Aber ansonsten ist sie für die damaligen Verhältnisse mein ältestes Mädel geworden, wir können der Drama also die Daumen drücken! :)

    Grüß die süße Maus!

    Judith

  • Hallo

    Öhm, die Drama hat, glaub ich, keine psychischen Probleme wie Depressionen. Wie ich schon oben schrieb, wirkt sie tatsächlich zufrieden. Sie ist nur einfach sehr ruhig.

    Darüber mache ich mir also keine Sorgen. ^^

    Momentan hat sie auch keine Probleme. Was, den Knochenaufbau etc. betreffend, aber durchaus noch kommen kann.

    Das ist wirklich nett von euch, dass ihr euch so Gedanken macht, aber: sorry, ich bin überzeugt davon, dass man einen Hormonmangel nicht durch Bachblüten ausgleichen kann. ;)

    Mich interessiert einfach, welche Erfahrungen es mit kastrierten Weibchen so gibt.

    Judith: das mit dem Welpenfell ist interessant und ja, das könnte so hinhauen.

  • Hi ihr beiden (Dagmar/Judith),

    habe hier gerade meine kleine Emma liegen, noch fix und fertig, Not-OP Gebärmuttervorfall. Wollte euch mal explizit fragen, wie da so eure Erfahrungen sind bzgl. Heilung und Nachfolgen.

    Wie alt Emma ist, kann ich nicht genau sagen, sie war ein Fundtier... (schätze 1/2 bis 1 Jahr).

    Das Ganze fing gestern nacht an (ganz bisschen Blut an der Scheide), heute in aller Früh sind wir hin und während der Fahrt muss es passiert sein, da ist die ganze Gebärmutter regelrecht "rausgefallen" inkl. relativ viel Blutverlust, wurde dann komplett entfernt. (Allerdings sind ihr die Eierstöcke erhalten geblieben, sodass man also nicht von einem richtig kastrierten Mädel sprechen kann, einen wirren Hormonhaushalt müssen wir da wohl nicht befürchten.)

    Naja, wollte mal nachfragen. Sie liegt derzeit noch in der großen Box auf dem Wärmekissen und will da auch nicht weg, Fell gesträubt, schläft noch halb. Essen steht noch gar nicht zur Debatte. Versuche gerade, ihr Rimadyl zu geben, dann kann sie anschließend weiter ihre Ruhe haben.

    LG

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