Böcke im gleichen Raum möglich? Kastration? (war: Neue Ratten)

  • Ich hoffe ich bin in dem Bereich richtig, weil ich finde, dass es nirgends wirklich reinpasst. Deshalb hier als allgemeines Thema.


    In den nächsten Tagen werden Rattenmännchen bei mir einziehen. Zunächst wollte ich eine Männergruppe neu gründen zusätzlich zu meiner Mädelstruppe.

    Nun sagte mir ein Bekannter heute, der auch bisschen Erfahrung mit Ratten hat, dass ich die Männergruppe nicht im gleichen Zimmer halten kann wo auch die Mädels sind, weil die unkastrierten Böcke die Pheromone der Mädchen im Raum wahrnehmen und dadurch ganz verrückt werden, weil sie ihre Triebe nicht ausleben können, weil ich nicht züchten will und werde.

    Stimmt das? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?


    Mein Bekannter sagte zudem, dass ich die Böcke lieber kastrieren lassen sollte, damit sei es auch für die Böcke angenehmer.

    Ich selber habe eher die Einstellung nicht immer sofort zu kastrieren.

    Ich hoffe ich konnte mein Problem gut schildern und falls das Thema hier nicht richtig ist, bitte verschieben.

    Danke schon mal ;)

  • Hallo,


    grundsätzlich zu Deiner Frage: ja, es ist u.U. möglich, Böcke und Weibchen in einem Raum zu halten.


    Und ja, kastrieren sollte nicht die Lösung sein, nur weil Mensch meint, er müsse 2 Geschlechter halten. Eine Kastration sollte meiner Meinung nach nur aus Gründen wie überschießenden Hormonen, die zu Problemen innerhalb des Rudels führen, oder aus gesundheitlichen Gründen (zB Hodentumor) stattfinden.


    Allerdings sollten bei M und W in einem Raum mehrere Dinge beachtet werden:


    1. Man sollte notfalls eine Ausweichmöglichkeit haben. Nicht alle Ratten - Böcke wie auch Weibchen - kommen damit klar.

    Selbst im selben Haushalt geht das bei manchen Ratten nicht (erlebe das grad bei einer Bekannten, die Weiber hat, und für ein paar Wochen Urlaubsbetreuung für Böcke macht: stehen in getrennten Räumen, aber die Jungs streiten, so dass sie sich grad nach wem umsieht, der die Jungs stattdessen nehmen könnte (ist eindeutig der Grund: Es ist schon die 2. Urlaubsbetreuung der Jungs in einem Weiberhaushalt, war letztes Mal genauso mit Streit und erst jetzt ist eindeutig klar, was das Problem ist)).

    Siehe oben, sollte die Lösung dann - wenn es selbst in getrennten Räumen nicht geht - nicht Kastration lauten, sondern Abgabe eines Geschlechts!


    2. Jeder Käfig ist ein Hochsicherheitstrakt!

    Man muss sich immer bewusst sein, was passiert wenn ungeplant eine Käfigtür nicht richtig zu ist, wenn eine Ratte sie irgendwie zu öffnen lernt oder eine Plastikbodenwanne durchgenagt wird.


    3. Auch eine Urlaubsbetreuung sollte die gleiche verantwortungsvolle Einstellung haben wie Du: mit den Jahren hört man leider die tollsten Geschichten. Ja, es gab wirklich schon Urlaubsbetreuungen, die M und W - sei es aus Absicht oder Versehen - Kontakt ermöglicht haben.


    4. Absolute Kontrolle, ob alle Ratten eines Rudels auch da sind, wo sie sein sollen!

    Eine zB im Auslauf vergessene Ratte des anderen Geschlechts ... ich denke das muss man nicht weiter erklären, was das für eine Katastrophe ist.


    5. Ganz grundsätzlich sollte man sich natürlich immer überlegen, dass 2 Rudel deutlich mehr Arbeit machen als 1 Rudel: doppelt Füttern, Putzen, Beschäftigung, doppelt Auslauf - schicht: Zeit!

    Beim Auslauf sollte man auch wieder notfalls eine Ausweichmöglichkeit haben. Wenn Jungs und Mädels den gleichen Auslauf benutzen, geht das auch nicht immer gut und manche Ratten kommen damit nicht klar, selbst wenn man täglich zwischendrin Großputz macht.

  • Danke für die hilfreichen Tipps und Vorschlägen. Ich werde sie definitiv räumlich trennen und beobachten. Eine gute Bekannte von mir sagte, dass sie die beiden Jungs kastrieren lassen würde und mit den Mädels vergesellschaften würde. Habe momentan zwei junge Mädchen die ich gerade versuche mit meinen Alten zu vergesellschaften, nur nehmen die Alten die jungen Mädchen noch nicht richtig an. Sie meinte das würde etwas Ruhe in die Gruppe bringen.

    Aber zwei Vergesellschaftungen finde ich für die Alten super viel Stress.

    Mit mehreren Rudeln habe ich kein Problem, weil ich genug Zeit habe mich um zwei zu kümmern.

    Wenn ich tatsächlich die Jungs kastrieren würde, dann würde ich sie zu den Alten setzen, weil die beiden nicht so aufmüpfig sind wie die beiden Mädels und sich denke ich schnell unterwerfen würden. Die zwei jüngeren Mädchen könnte ich mit anderen jungen Ratten vergesellschaften.

    Aber dann ist wieder das Problem der "unnötigen" Kastration der Jungs im Raum.

    Auf jeden Fall mache ich zunächst die räumliche Trennung.

  • Huhu


    Ich gebe Serena-t recht. Verschiedene Rudel zu halten ist schon stressig, aber beide Geschlechter bringt noch mehr Stress. Wenn du grad mitten in der Integration steckst, solltest du diese besser erst ordentlich beenden und dann erst neue Ratten aufnehmen. Sonst hast du dann drei 2er Gruppen und musst 3x Auslauf etc. veranstalten.

    Wenn du Kastraten für deine Mädels möchtest, dann schau doch einfach mal im TH. Dort werden viele Böcke leider sowie so kastriert. Ich würde nie gesunde Böckchen grundlos kastrieren lassen, wenn es gesundheitlich nicht unbedingt nötig ist. Bedenke bitte auch, dass es mach einer Kastration oft noch Abszesse geben kann. Das bedeutet zusätzliche Schmerzen für die Ratte und Kosten für dich.

    Nach der Kastration müssen die Böcke bis zur Integration zu Weibern auch noch eine 6wöchige Quarantäne absitzen. Und Paarhaltung ist ja auch nicht grade artgerecht.

    Das soll jetzt auch nicht irgendwie böse rüber kommen, aber das muss man alles bedenken.


    Liebe Grüße

    Nita, die 3 Schmutznasen Kovu, Nuka und Pumbaa und die 2 Notfellchen Timon und Zazu

    :kerze: Nie vergessen Max und Moritz, Mogli, Jim Knopf, Balu, Findus, Pitti, Simba und Pflegeratz Ronny :kerze:

  • Hallo Mayl,

    ich kann Serena und Nita nur zustimmen.

    ich selber halte weibliche Ratten und habe 2x 5 Wochen für eine Bekannte ihre Jungs betreut. Das war wirklich eine räumliche sowie zeitliche Herausforderung. Sowohl die Jungs als auch die Mädels waren zu dieser Zeit sehr oft am zanken. Erst als sie räumlich so weit es ging,voneinander getrennt waren, wurde es ein wenig besser. Aber auch dann konnte ich die beiden Geschlechter nicht im selben Auslauf nacheinander laufen lassen. = 2 Auslaufräume

    Bevor ich zu der anderen Gruppe ging, sie versorgte und knuddelte, egal ob Weiblich oder Männlich, habe ich mir die Kleider gewechselt, damit der Geruch nicht an mir war. Auch das Inventar vom Auslauf habe ich getrennt und zum Teil neu gekauft.

    So schön es auch war, mal das andere Geschlecht kennen zu lernen und das waren wirklich knuffige Jungs, wollte ich mir diesen Zeitaufwand und diese Verantwortung nicht auf Dauer antun.

    Sowie nita ja schon geschrieben hat, gibt es bestimmt auch eine andere Lösung für deine Mädels.

    Grüße

    simi

    Grüße von unseren 5+5 Ratten. Pia und Simone

    Unvergessen: Kessy , Tabby , Mais`chen , Luna , Minie , Luzie , Bienchen , Niela , Emma , Molly, Klein Luni, Tickle, Herr Nyquist, Snickers , das Husky-Mädel, Mogli, Miss Black, Snickers, Wölckchen und Edda

  • Hey


    Ich hatte hier auch mal zu meinen Jungs 3 (später 4, damit sie als Rudel zu nem Anfänger konnten) Pflegedamen.

    Interessanterweise hatte es die Vollböcke wenig gestört. Dafür ist einer der Kastraten ziemlich am Anschlag gewesen und war auf Krawall gebürstet. Wenn neue Jungs für das Rudel einzogen, war er nicht so drauf. Der störte sich rein an den Damen.

    Liebe Grüsse von Niniel und ihren Langschwanzflauschnasen jenseits der Regenbogenbrücke
    «Der größte Feind des Heimtiers ist der unwissende Besitzer.» Silvia Blahak

  • Danke für so viele Erfahrungsberichte. Ich habe die Männchen (muss ich ehrlich zugeben) ziemlich überstürzt aufgenommen, nicht nur dadurch verschuldet was für eine Vergangenheit sie hinter sich haben sondern auch, weil die Vorbesitzerin sogar bereit war sie an Schlangen zu verfüttern. Es sind beides ehemalige und "Verbrauchte" Laborratten. Als ich sie kennenzulernen durfte kam mir nur in den Sinn: So viel M*** durchgemacht und trotzdem noch so lieb, neugierig und relativ zahm? Auch bei der Abholung waren sie aufgeweckt und neugierig.


    Aber wahrscheinlich wäre es doch am Besten sie weiter zu vermitteln. Ich kann es mir gut vorstellen, dass es auf die Dauer anstrengend wird. Habe sie zwar räumlich getrennt, alles für die beiden neu geholt, aber dennoch das Gefühl, dass sie die Weibchen wittern. Klar, meine Weibchen haben garantiert in meiner ganzen Wohnung Duftmarken verteilt. Da müsste ich die gesamte Wohnung von Gerüchen befreien.

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