Einfangen oder draußen lassen?

  • Hallo ihr

    Das ist kein leichtes Thema und sicherlich wird sich das durch einen Thread nicht lösen lassen. Aber mich haben einfach mal viele Meinungen und Ideen zu dieser Problematik interessiert.

    Vor einigen Monaten habe ich den kleinen Sato gebracht bekommen, der in einem Park hier in der Stadt einfach ein paar Leuten auf den Fuß gestiegen ist und drum gebeten hat, doch bitte wieder in Gefangenschaft zurück zu dürfen. Das war ein junger Albinomann, super zahm, heute noch ein Traumkerl.

    Vor ein paar Wochen hat sich nun herausgestellt, dass er damals wohl nicht als einziger ausgesetzt wurde, sondern gleich die ganze Großfamilie mit. Diese leben nach Anwohneraussagen nun schon seit mindestens Juni in diesem Park, in dem es auch viele Wildratten gibt. Vor ein paar Wochen war nun nur das erste mal, dass ein Mensch sich mal mehr dafür interessiert hat als nur das "oh, süß" oder "ihhh, Ratten" und Weitergehen der übrigen tausenden Passanten, die da jeden Tag vorbeigehen.

    Wir sind mit voller Einfang-Montur ausgerückt, um die wie wir dachten gerade erst ausgesetzten wenigen Farbratten einzusammeln, haben auch mit Stadt, Tierheim und Polizei alles geklärt. Die Situation Vorort hat uns dann aber davon abgehalten, das letztlich ernsthaft zu versuchen.

    Da lebt nun eine riesige Truppe Farbratten - wir haben mindestens 15 klar voneinander unterscheiden können, verschiedenste Farben und von 5 Wochen bis ausgewachsenen Brockenböcken alles dabei -, und das ist das gemeine, sie leben mit einem noch viel riesenhafteren Wildrattenrudel friedlich zusammen. Das Gelände ist riesig und nicht zugänglich, eine viele Quadratmeter große Dickicht-Fläche an einem Hügel an der Straße, das sie komplett für sich untergraben haben, wenn man da sitzt ist es überall nur am Wuseln und Fiepsen. Die Tiere sehen gut aus soweit man das sehen konnte und zumindest im Sommer haben sie sicherlich genug zu Fressen im Dickicht, dem Park und der angrenzenden Dönerbude gefunden. Es scheint ja sogar Farbrattennachwuchs durchgekommen zu sein. Es ist nicht unbedingt der gepflegteste Park.

    Beim letzten Besuch waren die Ratten zu satt und haben sich für Lebendfallen nicht interessiert und wir haben entschlossen, dass es keinen Sinn macht, da einzelne Ratten rauszupicken, aus ihrem Rudel zu reißen - teilweise sicher verwilderte Tiere -, sie einzusperren und sicherlich mit jeder zweiten oder dritten gefangenen Ratte eine Wildratte zu Tode zu ängstigen.

    Das wäre so nie ganz zu schaffen gewesen, dass wir wirklich alle Farbis rausfangen.

    Naja, so haben wirs gelassen, wohl oder übel. Eine unmögliche Aktion.

    Heute war ich wieder da und überall hat es gefiepst und eine wilde Horde Albinos, Hoodeds etc. ist durch die Büsche gehüpft, auf Bäume geklettert und hat miteinander herumgetollt. Tagsüber, weils jetzt nachts sicher zu kalt ist. Nun haben sie das Dickicht etwas zurückgeschnitten, dass es luftiger ist und es stehen Giftköderboxen da... :(

    Im Endeffekt weiß ich, dass sich an der Einfangsituation nach wie vor nichts geändert hat und es eine unmögliche Aktion ist... ohne Ausblick auf Erfolg... aber es blutet das Herz...

    Warum müssen die Leute nur unbedingt ihre Tiere aussetzen? Und warum interessiert es so viele Leute nicht, wenn sie die ausgesetzten Tiere da vor sich sehen? :(

    Was haltet ihr davon?

    Liebe Grüße

    Judith

  • Huhu,

    Zitat

    sie leben mit einem noch viel riesenhafteren Wildrattenrudel friedlich zusammen. Das Gelände ist riesig und nicht zugänglich, (...) Die Tiere sehen gut aus soweit man das sehen konnte und zumindest im Sommer haben sie sicherlich genug zu Fressen im Dickicht, dem Park und der angrenzenden Dönerbude gefunden.

    ich würde die von mir zitierten Inhalte garnicht öffentlich kommunizieren.

    Es gibt zu viele Schwachköpfe, die sich aus solchen Texten die für sie angenehmen Teile (siehe mein Zitat) herauspicken, ebenso unvollständig weitertragen und dazu beitragen, dass Ratten weiterhin sorglos entsorgt werden.

    Zitat

    Warum müssen die Leute nur unbedingt ihre Tiere aussetzen?

    Ich hatte beim diesjährigen TH-Infostand ein kleines Plakat gegen das Wegwerfen von Farbratten erstellt. Das Thema empfehle ich übrigens jeder Nothilfe. Man wird überrascht sein, denn tatsächlich hatte ich dadurch das "Vergnügen", mich mit jemandem zu unterhalten, der denkt, dass das doch eine super Idee wäre.

    Die Geschichte, die sie mir als Begründung für ihre "Haltung" erzählt hat, hatte die gleichen Inhalte, wie die von dir erzählten und von mir Eingangs zitierten. Hört oder liest ein verwirrtes Gehirn sowas, lässt sich das nicht wieder rausbekommen. Ich bin jedenfalls nicht durchgedrungen mit meiner Liste an Argumenten.... :(

    LG Katharina

  • Hallo

    Ich verstehe dein Argument nicht. Du zitierst meinen Text so hin, dass es klingt, als wäre das eine tolle Sache, damit sich die von dir beschriebenen Ahnungslosen das praktischer rauskopieren und glauben können?

    Was willst du damit erreichen?

    Mir ist das durchaus bewusst, ich habe seit über 10 Jahren mit ausgesetzten Ratten zu tun und man liest nicht umsonst oft etwas davon hier - von diesen hier in den letzten Monaten ja nun auch nix. Trotzdem ist es doch Blödsinn, Themen generell tot zu schweigen und gar nicht erst zu diskutieren - hier immerhin in einem Forum von Rattenliebhabern eingebettet in eine Aura von "Setzt eure Tiere nicht aus, sonst seit ihr besch**** Ar****"... ^^

    Hier haben wir Ratten, die im Sommer gut leben konnten, da ist es hier warm und die Leute sind bekloppt genug, ihren Müll überall hinzuschmeißen. Aber den Winter über überstehen viele nicht und jetzt leben sie da direkt neben den Giftköderboxen und wer es da noch für ne gute Idee hält, seine Tiere neben den Giftköder auszusetzen mitten im Winter, der lässt sich durch unsere Argumente eh nicht mehr erreichen...

    LG

    Judith

  • Hallo,

    Zitat

    Du zitierst meinen Text so hin, dass es klingt, als wäre das eine tolle Sache, damit sich die von dir beschriebenen Ahnungslosen das praktischer rauskopieren und glauben können?

    Ich zitiere deinen Text mit genau den Inhalten, die Schwachköpfe definitiv für sich herauspicken - und zwar nicht erst, weil ich es zitiert habe, sondern weil du es so geschrieben hast. Selektive Wahrnehmung funktioniert genauso, wie ich zitiert habe!

    Willst du das Zitat, also deine Worte und deine Eindrücke der Situation dort vor Ort, nun mir vorwerfen? Das ist echt nicht dein ernst....

  • Im Übrigen kann man das Thema auch dann hervorragend diskutieren, wenn man - ich sage mal - einige "blumige" Lebensbeschreibungen herauslässt.

    Situation: Terrain ist Mist; es besteht das Risiko von Wildfängen
    Was tun: großangelegte Einfangaktion, teilweise einfangen, nicht einfangen, beliebiges einfügen

    Und schon hat man (vielleicht) eine schöne Diskussion.

  • Mit deiner Teilnahme sicherlich nicht mehr.

    Ehrlich, es geht hier um das Leben vieler Ratten, die gerade in diesem Augenblick vergiftet werden und wenn du jetzt Lust auf irgendwelche Belehrungen hast und das Thema damit füllen willst, dann lassen wir es einfach bleiben.

    Nimm den Thread für dich, ich bin raus.

  • Hallo ihr beiden,

    wie wäre es denn, wenn wir alle einmal tief durchatmen und nochmal von vorne anfangen:

    Und zwar nicht mit Wortklaubereien - wobei ich hier für keinen Partei ergreifen will, denn Judith, ja man kann sich diese isolierten Zitate rausziehen, aber, Katharina, dann könnten wir mind. 50% aller weiteren Themen hier beenden, weil sich daraus jemand Positives für Blitzintis, zu kleine Käfige oder was weiß ich zusammen zitieren könnte! Oder gleich das Forum dicht machen.

    Das eigentliche Thema, das will ich meinen schon schwierig genug ist, bringt das nicht ein Stückchen weiter!

    Daher möchte ich jetzt hier nichts mehr zu Formulierungen oder Zitaten lesen, sondern Fakten!

    Zum Thema schreibe ich vielleicht später was.

  • Hey Judith,

    das Gift hab ich letztens auch gesehen. Das hatte das Thema bei mir auch noch einmal aufgewühlt. Nichts tun fühlt sich irgendwie falsch an, auf der anderen Seite stehen wir aber vor dem gleichen Problem als vor ein paar Wochen.

    Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass auch das Gift nichts an dem Problem ändert.

    Ich erläutere jetzt mal keine Gründe, du weißt ja selbst warum wir uns gegen das einfangen entschieden hatten...Ob man sie dort leben lässt mit der Gefahr hin das sie dort erfrieren oder eben das Gift fressen macht für mich keinen großen unterschied. Die Gefahr das sie es nicht überleben ist ja immer da.

    Ich glaube auch nicht das man den Tieren mit dem einfangen was gutes tut. Wie du schon schreibst, werden dann einzelne Tiere aus einer recht stabil wirkenden großen Gruppe gerissen. Die Wahrscheinlichkeit das man alle erwischt ist irgendwie auch eher getibg, zumal man ja auch nicht weiß ob da in regelmäßigen Abständen dann doch immer wieder neue dazu gesetzt werden...dann wäre das letztendlich auch nur ein Fass phne Boden.

    Mein Entschluss war dann, lieber ein kurzes schöned Leben,als ein Leben mit dem Stress den man ihnen mit dem einfangen antun würde.

    Liebe Grüße

    Sonja

  • Hallo,

    ich würde sie wohl auch draußen lassen und ständig an sie denken müssen. Warum einfangen nicht ideal wäre, wurde ja schon gesagt. Vielleicht kannst du ja mit Behörden (oder wer auch immer die Giftköder ausgesetzt hat) sprechen, damit man das unterlässt?

    Du könntest sie jetzt im Winter ja auch mit Nistmaterial und Futter versorgen? So kannst du etwas tun - was für dich sicher sehr wichtig ist - und vielleicht hilft es der einen oder anderen Ratte.

    Liebe Grüße,

    LaHallia

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